Norwegischer Holzturm

Manuel Pestalozzi
13. Dezember 2017
Bild: Anti

Der Mjøstårnet liegt zwischen der Schnellstrasse von Oslo nach Lillehammer und dem nordöstlichen Seeufer, etwas abseits der Ortschaft Brumunddal, rund anderthalb Fahrstunden nördlich der Hauptstadt. Entworfen haben ihn die Voll Arkitekter aus Trondheim, die sich aber nobel im Hintergrund halten. Die Bühne gehört dem Investor Arthur Buchardt (einst Ehegatte des Schlagerstars  Wencke Myhre) und der Skandinavischen Industriegruppe Moelven Industrier ASA.
 
Das Gebäude wird Wohnungen, weitere Gemeinschaftszonen und ein Hotel aufnehmen. Zum Komplex gehört auch ein Hallenbad, ebenfalls aus Holz gebaut. Das Dach des Turms ist als grosse Terrasse ausgestaltet. Moelven hat eine lokale Basis und liefert das Fichtenholz für die Konstruktion. Der Aufbau erfolgt ohne Gerüst, und der Investor ist stolz, dass es mit diesem Projekt eine Wohltat für die Umwelt vollbringt. Die Fertigstellung ist auf Dezember 2018 geplant.
 
Im Rennen um den Spitzenplatz in der Vertikalen steht der «Mjøstårnet» offenbar im Wettstreit mit dem «HoHo-Tower» in Wien, der 84 Meter hoch sein wird. Rune Abrahamsen, Direktor von Moelven Limtre AS, meint allerdings, der Konkurrent sei erstens ein Holz-Beton-Hybridbau, zweitens sei seine Fertigstellung auf ein späteres Datum geplant als beim Hochhaus in Norwegen. Es fragt sich letztlich, wie weit die Architektur und Anliegen der Nachhaltigkeit von Rekordjagden profitieren.
 

Bild: Anti

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