Demnächst in diesem Hinterhof
Manuel Pestalozzi
1. Mai 2019
Gegenüber des geplanten Ersatzneubaus befindet sich das Kunstmuseum. Bild: Manuel Pestalozzi
Die Bespielung von Basler Hinterhöfen ist eine Konstante im Werk von Herzog & de Meuron. Bald wird in einem weiteren ein Ersatzneubau aus der Feder des Büros errichtet. Bauherrin ist die Christoph Merian Stiftung (CMS).
Angefangen hat alles mit dem «Wohnhaus entlang einer Scheidemauer» an der Hebelstrasse in den 1980er-Jahren. Bauen an oder in einem Basler Höfen begleitet die Entwicklung des weltweit tätigen Büros Herzog & de Meuron fast seit seiner Gründung. Es ist auch erfüllend: Hier legt man wirklich Hand ans Herz des Stadtkörpers und hat Gelegenheit, in dessen Innerstem Spuren zu hinterlassen. Und wieder haben die Architekten den Auftrag für einen Hinterhof-Ersatzneubau erhalten, wie die bz Basel in Erfahrung bringen konnte. Er ersetzt eine Struktur, in der seit den 1950er-Jahren Basels Schulzahnklinik untergebracht war. Haus und Hof haben daher im kollektiven Gedächtnis einen festen Platz.
Bauherrin ist die Christoph Merian Stiftung (CMS). Stattfinden wird der Eingriff in der St. Alban-Vorstadt. Wenige Häuser weiter konnten Herzog & de Meuron in den 1990er-Jahren das Cartoon-Museum realisieren – finanziert von der CMS, welche am Rheinknie über viel Land und Liegenschaften verfügt. Die Stararchitekten hat die Stiftung offenbar sehr schätzen gelernt, sie erhielten in diesem Fall einen Direktauftrag. Im historischen Torbau am Hofrand hat die CMS seit 2017 ihren Hauptsitz. Durch ihn und über den Hof erreicht man das Vorstadt-Theater. Es soll während der ganzen Bauzeit geöffnet bleiben. Nach Westen wird der Hof durch die Rückseite des Kunstmuseums Basel, respektive die Mauer von dessen abgesenktem Patio, begrenzt.
Der Ersatzneubau wird den Hof nach Osten begrenzen. Bild: geo.admin.ch
Die Denkmalpflege hat bereits grünes Licht gegeben. Sie befand, ein Ersatzneubau sei hier sinnvoll. Vom Projekt weiss man nur, dass Holz eine wichtige Rolle spielen muss. Diese Vorgabe hat die Bauherrin gemacht. So soll darauf hinweisen werden, dass sie auch eine grosse Waldbesitzerin ist.