Bahnhofhochhaus für Basel
Manuel Pestalozzi
27. Juni 2016
Skyline beim Bahnhof SBB: Passerelle, Kamin des Fernheizwerks Gundeldingen, «SüdPark» Baufeld D und das neue Meret Oppenheim Hochhaus. Bild: SBB
Der Grundstein für das Meret-Oppenheim-Hochhaus ist gelegt. 80 Meter hoch wird es, aufgeteilt in 25 Etagen. Der Entwurf stammt von Herzog & de Meuron.
Die SBB mausert sich aktuell quer durchs Land zur treibenden Kraft im Städtebau. Das Umfeld von Bahnhöfen und Haltestellen wird mehr denn je als urbaner Brennpunkt gesehen, als idealer Ort für das verdichtete Bauen. Nicht mehr für den Bahnbetrieb benötigte Flächen werden konsequent neuen, intensiveren Nutzungen zugeführt. Für die Zukunft des öffentlichen Verkehrs verspricht das Gutes, sollten diese Vorgänge doch die SBB als Landbesitzerin dazu anspornen, ihr Transportangebot und die Zugänglichkeit zu ihm sowie die Lebensqualität auf und neben den Gleisen stetig zu optimieren.
Der «SüdPark» flankiert die Bahnhofs-Passerelle mit dem Hochhaus, dem Meret Oppenheim Platz und, auf der östlichen Seite, mit dem 2012 fertig gestellten Bockrand auf dem Baufeld D. Bild: SBB
Das geplante Meret-Oppenheim-Hochhaus (in der Regel MOH genannt) hat seinen Namen nicht direkt von der berühmten, mit Basel eng verbundenen Künstlerin, sondern von der Meret Oppenheim-Strasse. Diese wurde 2003 beim Bahnhof Basel, südlich des Gleisfelds, im Quartier Gundeldingen («Gundeli») angelegt und unterquert die Passerelle, welche die Perrons des Bahnhofs erschliesst. Das MOH wird sich westlich der Passerelle zwischen der gleichnamigen Strasse und der Güterstrasse, der Lebensader des «Gundeli», erheben, auf dem Baufeld B des so genannten «SüdParks». Zu diesem gehört östlich der Passerelle ein 2012 fertiggestellter multifunktionaler Blockrandbau – ebenfalls geplant von Herzog & de Meuron, die 2002 den Planungswettbewerb für den «SüdPark» für sich entscheiden konnten. Zusammen mit dem Elsässer Tor auf der Nordseite nehmen Bauten des Büros den Bahnhof SBB bald regelrecht in die Zange.
Terrassen, Perforationen und individuell steuerbare, geschosshohe Klappläden lockern das grosse Volumen des Hochhauses auf. Bild: SBB
Mit der baulichen Ausführung des MOH hat die SBB die HRS Real Estate AG beauftragt. Bis Ende 2018 sollen über 25'200 Quadratmeter Nutzfläche geschaffen werden. Im Erdgeschoss wird das «Tibits Restaurant Bar Take Away» mit vegetarischen und veganen Spezialitäten und grosser Terrasse das Gastronomieangebot des «Gundeli» erweitern. Die drei darüberliegenden Geschosse werden die neue Heimat des Studios Basel vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Die Büroflächen im 4. und 5. Obergeschoss sind noch verfügbar. Im Hochhausbereich entstehen 153 Wohnungen und Lofts. Die Vermarktung beginnt im Frühjahr 2017. Zwischen der Passerelle und dem MOH befindet sich der Meret Oppenheim-Platz. Dieser soll bis 2019 zu einer Begegnungszone mit Bäumen und Sitzgelegenheiten aufgewertet werden.
Das neue Hochhaus erhält mit dem Meret Oppenheim Platz eine Vorzone, die an die Güterstrasse grenzt, die Lebensader des «Gundeli». Das Ensemble soll das dicht bebaute Quartier bereichern. Bild: SBB
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