Fischli/Weiss: Garten, 1997/2016
Jenny Keller
30. Juni 2016
Fischli/Weiss: Garten, 1997/2016. Bild: © Fondation Beyeler
1997 haben Peter Fischli und David Weiss eine künstlerische Arbeit entworfen, die zu «70% Bauerngarten und zu 30% Schrebergarten» war – und so als Kunstwerk gar nicht erkannt wurde. Nun wurde das Kunstprojekt in Riehen neu angelegt.
Ist das Kunst, oder darf man es betreten? Fischli/Weiss haben für die «Skulptur Projekte Münster» 1997 einen Garten angelegt, der nun, 2016, in Riehen zu sehen ist, man darf ihn betreten und erleben. «Seinen Kunstbezug jedoch legt dieser temporäre Mikrokosmos nicht offen», schreibt die Fondation Beyeler in der Medienmitteilung zum temporären Kunstprojekt, das für die Ausstellung «Alexander Calder & Fischli/Weiss» für diesen Sommer neu angelegt worden ist.
Der Garten besteht aus mehreren Beeten und einem Kompost. Er hat einen Unterstand samt Sitzgelegenheit sowie einen Schuppen für Geräte und Gartenwerkzeug. «Ortsübliches Obst und Gemüse, Kräuter und Blumen wurden angepflanzt. Die Anordnung und Bepflanzung richtet sich nach ökologischen Ordnungsbegriffen und untersteht ästhetischen Gesichtspunkten», wird das Kunstwerk weiter beschrieben – und man denkt, das ist also ein normaler Schreber- oder Bauerngarten. Ja, ist es, wären da nicht die Gummistiefel, die der Schubkarre menschliche bis groteske Züge geben und eine ganze Geschichte erzählen, dessen Ende wir nicht kennen. Und wäre da nicht der Titel und die Autorschaft von Fischli/Weiss.
Der «Garten, 1997/2016» bietet eine gute Gelegenheit, über Kunst nachzudenken – oder darüber, einen eigenen Garten anzulegen. Sei es als Gärtnerin oder als Künstler.