Wenn das Vergabewesen kränkelt

Jenny Keller
18. de juliol 2013
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Giuliani.hönger ag haben zwar den Wettbewerb um das Klinikum 2 in Basel gewonnen (wir haben berichtet), doch ob sie den Spitaltrakt auch bauen können, steht momentan auf wackligem Fundament. Der SIA hat letzte Woche in einer Medienmitteilung publik gemacht, dass die Basler Grossrätin Christine Wirz-von Planta (LDP) eine Interpellation eingereicht hat, nachdem der Juryentscheid in den Medien für Kontroversen gesorgt hat und der Heimatschutz mit einer Einsprache drohte. Vielleicht muss ergänzt werden, dass die Basler Lokalmatadoren Herzog & de Meuron nur den zweiten Platz erreicht haben, und dass die siegreichen giuliani.hönger ag wiederum einen Bettenturm als Ersatz des Turms aus den Siebzigerjahren vorsehen, der für Jacques Herzog «aus städtebaulicher Sicht» völlig unverständlich sei. Im Gegensatz zum zweitplatzierten Büro hält sich giuliani.hönger ag aus der Diskussion raus.

Der SIA ist hingegen der Meinung, dass ein solcher öffentlicher Diskurs über die Qualität von Projekten stattfinden kann und soll, es sei jedoch undenkbar, dass «eine nochmalige Überarbeitung und Beurteilung der zwei erstrangierten Wettbewerbsbeiträge in Betracht gezogen wird». Weiter schreibt er in seiner Mitteilung: «Auftraggeber, die dem öffentlichen Beschaffungsrecht unterstehen, sind an die entsprechenden Gesetze und Vorschriften gebunden. Eine Überarbeitung der ersten beiden Beiträge würde den Grundsätzen von Gleichbehandlung und Transparenz widersprechen, wie sie im Vergaberecht festgelegt sind. Mit der Aufhebung der Anonymität ist zudem die Gleichbehandlung der Teilnehmenden nicht mehr gewährleistet.» Das Verfahren müsste wenn überhaupt neu ausgeschrieben werden, in diesem Fall sei das aber nicht angebracht, volkswirtschaftlich sogar unsinnig und respektlos allen Teilnehmern gegenüber.

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