Monet und Architektur
Jenny Keller
12. de març 2018
Claude Monet, La Cour d'Albane, 1892, Öl auf Leinwand, 92 × 73 cm. Smith College of Art Northampton, Massachusetts Geschenk von Adeline Flint Wing, class of 1898, and Caroline Roberta Wing, class of 1896. Smith College of Art Northampton, Massachusetts
Bei einem Künstler wie Claude Monet überlegt man sich als Kurator heutzutage gründlich, unter welchem Aspekt man dessen Bilder noch zeigen könnte. Die National Gallery in London stellt Monets Werk in Verbindung zu Architektur.
In der ersten Monet-Ausstellung in London seit über 20 Jahren werden mehr als 75 Gemälde des französischen Meisters gezeigt, von denen ein Viertel aus privaten Sammlungen kommt und bis anhin selten öffentlich zu sehen war. Die lange Karriere von Monet von Mitte der 1860er-Jahre bis zu seinen Venedig-Bildern 1912 wird in der Ausstellung abgebildet mit Fokus auf die Architektur. Man denke bei Monet an einen Landschaftsmaler oder an Bilder von Meer und Gärten, ist in der Mitteilung der National Gallery zu lesen, doch Gebäude spielten eine substanzielle und unerwartete Rolle in dessen Werk: Sie dienten als Erinnerungsmomente an Orte und stehen als Zeichen der Moderne oder versinnbildlichen das Pittoreske und die Geschichte. Die Architektur habe Monet bei der Komposition seiner Bilder an und für sich geholfen. Beim Bild The Cliffs at Dieppe, 1882, eine Leihgabe vom Kunsthaus Zürich, schaffe ein rotgefliestes Dach einen komplementären Kontrast zum vorherrschenden Grün der umgebenden Vegetation.
Monet & Architecture wird in drei Teilen gezeigt – The Village and the Picturesque, The City and the Modern und The Monument and the Mysterious – und will aufzeigen, wie einer der beliebtesten Maler der Welt eine sich schnell verändernde Gesellschaft durch seine Darstellung von Gebäuden portraitiert hat. Ein Teil der Serien wie die Kathedrale(n) von Rouen, die London- und die Venedig-Serie werden auch zu sehen sein.
Monet & Architecture: 9. April bis 29. Juni, National Gallery, London.