Wie deutsche Architekten aus Parkplätzen gesellige Orte machen wollen
Martina Metzner
16. 九月 2021
Foto © Yalla Yalla! – studio for change
Das Büro Yalla Yalla! – studio for change bietet mit seinen «City Decks» modulares Stadtmobiliar an. Die Objekte aus Holz und Metall sind insbesondere dafür gedacht, Parkplätze umzuwidmen.
Ein parkendes Auto nimmt rund 12 Quadratmeter Stadtraum ein – so viel wie ein durchschnittliches Zimmer. Oft werden die Fahrzeuge täglich gerade einmal 30 Minuten bewegt – oder noch weniger. Wirklich zeitgemäss ist das längst nicht mehr. Zum internationalen Parking Day am 18. September dieses Jahres wird derlei Raum umgewidmet: Viele Initiativen rufen dann weltweit – vor allem natürlich in den Grossstädten – dazu auf, Parkplätze in grüne Oasen und gesellige Orte ohne Verwertungsdruck zu verwandeln. Dem Vorbild des Times Square in New York folgend, werden Pflanzen und Sitzgelegenheiten als temporäre urbane Intervention aufgestellt. Oft werden diese Konstruktionen aus gebrauchten Materialien zusammengezimmert sein.
Foto © Yalla Yalla! – studio for change
Das Konzept der sogenannten Parklets hat das Büro Yalla Yalla! aus Mannheim in Deutschland indes bereits professionalisiert. Seit 2014 treibt das Team um Wulf Kramer und Robin Lang «partizipative Real-Labor-Projekte» voran. Mit «City Decks» bieten die jungen Architekten nun ein mobiles Stadtmöbel-System an, bei dem sich Objekte nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen lassen. Mit den Stadtmöbeln, die gemietet oder gekauft werden können, kann der Strassenraum verwandelt werden. Sie eignen sich aber auch zur Ergänzung von privaten oder öffentlichen Parkdecks oder Dachterrassen. Die Strukturen bestehen aus Holzlatten, die auf verzinkten Elementen aus Metall montiert sind.
Foto © Yalla Yalla! – studio for change
Es gibt vier Grundsysteme: Zunächst wurden Parklets («Ausgeparkt») und Stadtmöbel («Draufgesetzt») herausgebracht, dann folgten Module für Terrassen («Aufgelegt») sowie eine Servicestation für Velos («Radstelle»). Die Möbel sind so konzipiert, dass sie auch ohne Bodenverankerung sicher aufgestellt werden können. Neben den Standardvarianten werden auch massgeschneiderte Lösungen angeboten.
Die beiden jungen Architekten wurden für ihr Stadtmobiliar mit dem Ideenstarkpreis 2019 ausgezeichnet.
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