Sprengt den Block

Schon seit einigen Jahren sind der Architekt Peter Zumthor und Michael Govan, CEO des LACMA, sowie Director Wallis Annenberg daran, eine Erweiterung für den östlichen Campusbereich des County Museums zu planen, worüber sie schon mehrfach orientiert haben, sowohl gegenüber den Medien als auch gegenüber einem breiten öffentlichen Publikum.

Zumthors geschwungene, mehrarmige, ja fast amöbenartige Fläche des Neubaus schwebt parziell geradezu über dem Gelände. Dabei beschränkt der Architekt sich jedoch nicht auf den annähernd rektangulären Museum-Block. Nein, ein Arm der Amöbe greift über den Wilshire Boulevard auf ein Grundstück gegenüber, wo heute ein Parkplatz ist. Gleichzeitig meinte Christopher Hawthorne, das Projekt «has become a less fluid, harder-edged and more muscular form in sand-colored concrete», wie Kollege John Hill den amerikanischen Kritiker zitiert.
 

Das Zitat verweist auf eine weitere, wesentliche Änderung in der Gebäudeerscheinung, war die Erweiterung doch einmal in Schwarz visioniert – was nun zu sandfarbenem Beige mutiert hat, womit der Beton eingefärbt werden soll. Ein anderes veröffentlichtes Bild des geplanten Innenraumbereichs lässt dabei an die Therme Vals denken, derart wie die eingefärbt gedachten Kuben frei im Raum stehen und den Blick dazwischen in die Weite schweifen lassen. Die Kommentare aus den USA, die sich Hills Meldung anschliessen, verweisen gleichzeitig auf kalifornische Referenzen, so an Frank Lloyd Wrights textil wirkende Betonblock-Häuser von Los Angeles, etwa das Ennis House (1923/24), oder auf Bauten John Lautners. Soweit jedenfalls freuen sich die BeobachterInnen auf den Bau!