Neu interpretiert
Elias Baumgarten
4. 三月 2019
So soll Kathrin Simmens Doppel-Villa einmal aussehen. Bild: Kathrin Simmen
Kathrin Simmen hat den Wettbewerb für ein Haus mit 30 altersgerechten Wohnungen in Kölliken bei Aarau gewonnen. In 2022 sollen die ersten Mieter*innen einziehen können.
Im Zentrum der Gemeinde Kölliken, gleich beim Bahnhof und neben dem Altersheim, steht (noch) die alte Villa Breitenegg. Das Haus wurde einst von der Industriellenfamilie Matters gebaut und über Generation bewohnt. Heute sind in dem alten Haus behelfsmässig Asylant*innen untergebracht. Doch ist dessen Zustand so schlecht, dass es für eine weitere Nutzung überaus umfangreichen Sanierungsmassnahmen bedürfte, die finanziell kaum zu bewältigen sind. Darum soll der Bau abgerissen und durch ein neues Haus mit 30 altersgerechten Wohnungen ersetzt werden. Der nötige Kredit ist bereits gesprochen. Den Wettbewerb für das Projekt hat die Zürcher Architektin Kathrin Simmen gewonnen.
Alle Wohnungen sind um ein zentrales Wohnzimmer organisiert. Von diesem betritt man je eine grosszügige Loggia. Bild: Kathrin Simmen
Bild: Kathrin Simmen
Kathrin Simmen überzeugte die Jury mit einem Holzbau, der 30 Wohnungen sowie vier Büros beziehungsweise Gemeinschaftsräume aufnehmen kann. Ihr Haus mit rötlichen Fassaden, die Zickzack-förmig vor und zurück springen, und grosszügigen Loggien ist die Neuinterpretation einer Doppel-Villa. Alle Wohnungen sind um ein zentrales Wohnzimmer organisiert. Von diesem betritt man je eine grosse Loggia. Der vierte Stock ist als Attikageschoss ausgebildet. Teile der umlaufenden Dachterrasse sind dabei für alle Bewohner*innen zugänglich, während andere einzelnen Wohnungen zugeschlagen sind. Der Bau wird den Übergang zwischen dem Strassenraum und einer kleinen Parkanlage markieren, die sich ebenfalls auf dem Grundstück befindet. Kathrin Simmens Umgang mit letzterer lobte die Jury besonders und nannte ihn in ihrem Bericht «subtil». Der Durchgang durch das Erdgeschoss in den Grünraum ist einladend ausgestaltet. Doch bei all dem Lob gibt es just bezüglich dieser Stelle im Jurybericht auch Kritik: Die Position des Lifts störe noch, sei aber zu beheben, heisst es dort. Die Architektin indes ist derzeit mit der Überarbeitung ihres Projekts beschäftigt. 2022, so hofft man seitens der Gemeinde, werden die Wohnungen dann bezugsbereit gemeldet werden können.