Seniorenresidenz und Pflegeheim Ruggacker
Traumschiff für Dietikon
2. maio 2013
Niedermann Sigg Schwendener Architekten AG haben kürzlich die Seniorenresidenz und das Pflegeheim Ruggacker in Dietikon fertiggestellt. Philipp Sigg wählt drei Zeichnungen und vier Fotos und beantwortet unsere fünf Fragen.
Westfassade Pflegeheim
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Die Bauaufgabe umfasste die Planung und Realisierung eines Ersatzneubaus für Alterswohnungen sowie einen Totalumbau des bestehenden Pflegeheims aus den sechziger Jahren unter laufendem Betrieb. Dabei galt es, das verhältnismässig grosse Raumprogramm geschickt in den städtebaulichen Kontext einzufügen. Die neue Gesamtanlage des Alters- und Pflegeheims Ruggacker formt ein zusammengehöriges Ensemble und bildet den Auftakt zum grosszügigen, parkartigen Grünraum mit daran angelagerten öffentlichen Einzelbauten wie Kirche und Schule.
Situation
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Der Neubau der Altersresidenz wächst aus dem bestehenden Volumen der Pflegeabteilung heraus und streckt sich in die leicht abfallende Parklandschaft aus. Im Gegensatz zur orthogonalen Form des bestehenden Pflegetraktes als Abschluss gegen den östlichen Strassenraum, reagiert das Volumen des Neubaus durch die abgewinkelte Form und die dadurch verdeutlichte Gleichwertigkeit der einzelnen Fassadenflächen auf die natürliche Umgebung. Das Gebäude bettet sich in die Landschaft ein und lässt sich vom attraktiven Grünraum umfliessen. Es entsteht eine Komposition mit zwei Gebäuden, die in einer symbiotischen Beziehung zueinander stehen und eine Zweckgemeinschaft bilden.
Pflegeheim und Seniorenresidenz mit Verbindungsbau
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Die Grundidee der städtebaulichen Setzung sowie die Ausformulierung und Höhenstaffelung der Gebäudekörper sind dem Wettbewerbsprojekt sehr nahe geblieben. Aufgrund von betrieblichen Anforderungen und Optimierungen wurde hingegen die räumliche Verteilung einzelner Nutzungen innerhalb der angelegten Grundrissstruktur teilweise stark überarbeitet.
Grundriss Erdgeschoss
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Das Projekt war der eigentliche Auftakt für die kontinuierliche Auseinandersetzung unseres Büros mit dem Themenbereich von Alterswohnen und Pflege. Aus dem Projekt in Dietikon erlangte Erkenntnisse beeinflussen die Entwurfs- und Planungsprozesse im Zusammenhang mit weiteren aktuellen Projekten unseres Büros zum Thema Wohnen im Alter.
Erschliessungsbereich Seniorenresidenz
Querschnitt Pflegeheim / Südfassade Seniorenresidenz
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Es ist nicht das einzelne Material, welches spezifisch zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen hat. Vielmehr hat uns die Frage der Fügung einzelner Materialien während des Entwicklungsprozesses interessiert. Einher ging damit auch die Intention, mit stimmigen Kompositionen von unterschiedlichen Materialien und Oberflächen ein freundliches und wohnliches Wohn- und Arbeitsumfeld zu schaffen.
Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!
Bewohnerzimmer Pflegeheim
Seniorenresidenz und Pflegeheim Ruggacker
2012
Dietikon ZH
Auftragsart
Studienauftrag mit Skizzenqualifikation
Bauherrschaft
Stadt Dietikon
Architektur
Niedermann Sigg Schwendener Architekten AG, Zürich
Philipp Sigg, Thomas Schwendener, Norbert Niedermann, Patrick Eberhard, Pierre Thielen
Fachplaner
Büro Thomas Boyle + Partner AG, Zürich
HL-Technik, Zürich
Rotzler Krebs Partner, Winterthur
Creative Gastro Concept und Design, Hergiswil
Ramser Bauphysik, Wetzikon
WBG AG für visuelle Kommunikation, Zürich
Bauleitung
b+p baurealisation ag, Zürich
Gesamtkosten BKP 1-9
CHF 39.6 Mio.
Gebäudevolumen
33’696 m3 / SIA 416
Fotos
Roger Frei, Zürich