Haus Weisshaupt
22. junho 2006
Mitten im Einfamilienhaus-Quartier mit typischem Stilmix vom Baumeisterhüsli bis zum postmodernem Traum verströmt der Neubau von Peter Kunz eine beinahe klösterliche Ruhe. Seine glatten Mauern aus Sichtbeton sitzen fest im Grün der Wiese, nichts stört den Minimalismus der gegossenen Form: kein Vordach, nicht einmal ein Blech auf der Mauerkrone. Kontrast zum Beton setzen einzig die wenigen, präzise gesetzten Fensteröffnungen und die schwarz lackierte Eingangsfront. Auch drinnen herrscht eine klösterliche Atmosphäre: Drei Innenhöfe ersetzen den Bewohnern den Garten und schaffen Privatheit. Ein Drittel der Grundfläche ist eingeschossig. Hier finden Entree, Küche und Wohnbereich Platz. Die restliche Fläche ist zweigeschossig und beherbergt Schlafzimmer, Bäder und Serviceräume. Die Raumaufteilung zeigt, dass der Architekt nicht nur am makellosen Auftritt, sondern auch an einer optimalen Benutzbarkeit des Hauses gefeilt hat: Die Wege sind kurz, die Abläufe logisch. Es gibt genügend Stauräume und die Möglichkeit, aus dem Obergeschoss später eine Einliegerwohnung zu machen. Reto Westermann
Der Betonbau schottet sich nach aussen ab, nur wenige präzise Öffnungen durchbrechen die Fassaden.
Fotos: Jürg Zimmermann
Innerhalb des strengen Rahmens entwickelte Peter Kunz ein spannendes zweigeschossiges Raumgefüge.
Offen zeigt sich das Haus zu den Höfen. Sie sind die privaten Aussenräume des klösterlich abgeschirmten Baus.
Haus Weisshaupt
2002
Frauenfeld
Architektur
Peter Kunz
Zürich/Winterthur
Mitarbeit: Eveline Muggli
Bauingenieur
Deuring + Oehninger
Winterthur
Mitarbeit: Christoph Nay
Gesamtkosten (BKP 1–9)
CHF 1,48 Mio.
Baukosten (BKP2/m3)
CHF 785.–