Zeichen der Zeit

John Hill, Elias Baumgarten
10. janeiro 2020
Visualisierung © Toyota

Im Schatten des Berges Fuji plant Toyota eine «Stadt der Zukunft». In der «Woven City» sollen dereinst rund 2'000 aktuelle und auch ehemalige Mitarbeiter*innen des Konzerns mit ihren Familien leben und arbeiten. Das besondere Augenmerk der Japaner liegt dabei auf der Forschung: Die enorme Anlage, die von BIG gestaltet wird, soll besonders auch ein Labor zur Entwicklung und Erprobung von Schlüsseltechnologien sein – namentlich in den Bereichen Autonomie, Robotik, Smart Homes und künstliche Intelligenz (KI). Auch in Sachen Nachhaltigkeit möchte Toyota neue Technologien anwenden und testen. So soll beispielsweise der gesamte Energiebedarf mittels Brennstoffzellen gedeckt werden. Der Spatenstich wird, läuft alles nach Plan, 2021 erfolgen.

Visualisierung © Toyota

Das Projekt kann auch als Mahnung verstanden werden, denn es verweist auf eine grössere Entwicklung: Während man in Europa und gerade im deutschen Sprachraum neuen Technologien derzeit oft ablehnend gegenübersteht (siehe die Diskussionen um 5G oder das autonome Fahren) und sich zuvorderst mit den Gefahren beschäftigt, die sie möglicherweise bergen, wird die Entwicklung in den Vereinigten Staaten, vor allem aber in Fernost intensiv vorangetrieben. Während wir über Regeln und Ethik debattieren, wird andernorts bereits erprobt. Europa ist nach Meinung von Expert*innen wie dem deutschen Journalisten Frank Sieren in den Bereichen KI, Robotik und autonomes Fahren schon jetzt abgehängt – ökonomisch wie politisch eine bedrohliche Entwicklung. Für Toyota selbst indes geht es wohl vor allem auch darum, sich gegen die Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten und besonders aus China zu behaupten.

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