Urbanes Zentrum

Manuel Pestalozzi
11. fevereiro 2020
Der neue Zentrumsplatz soll von einem Hochhaus flankiert werden. (Visualisierung: zvg Gemeinde Muri bei Bern)

Den geplanten Bau eines Hochhauses beim Kreisverkehr Moosstrasse und einer familienfreundlichen Überbauung mit Quartierplatz an der Worbstrasse 183 konnte die Gemeinde Muri kürzlich ankündigen. Muri und Gümligen sind seit jeher politisch vereint und umfassen ein Agglomerationsgebiet südöstlich der Bundeshauptstadt. Im zentral gelegenen Lischenmoos will man mit Ersatzneubauten einen beträchtlichen Teil jener Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung realisieren, welche die Gemeinde in einem räumlichen Leitbild als Ziel festgelegt hat. Den Architekturwettbewerben, die sie gemeinsam mit der Firma HRS Real Estate durchführte, gingen eine Testplanung und die Entwicklung eines städtebaulichen Masterplans voraus.

Hochhaus beim Bahnhof

Beim Projektwettbewerb für das Baufeld A1, direkt neben dem Kreisel Moosstrasse und südlich des Bahnhofs gelegen, machte das Projekt «Triangolo» vom Team um das Zürcher Architekturbüro Michael Meier und Marius Hug das Rennen. Ihr bereits in der Testplanung angeregtes Hochhaus soll den Auftakt zur «Zentrumsentwicklung Gümligen» markieren. Auf einem Sockelgeschoss erheben sich zwei unterschiedliche Gebäudeteile: Der 18-geschossige Turm am Ostende bildet den räumlichen Abschluss zum Zentrumsplatz hin, der gegenüberliegende Baukörper mit vier Geschossen schöpft die maximal mögliche Höhe bewusst nicht aus. Er orientiert sich an den bestehenden Gebäuden an der Worbstrasse.

Das Projekt auf dem Baufeld A1 entsteht unmittelbar neben den Bahngleisen. (Isometrie: zvg Gemeinde Muri bei Bern)
Familienfreundliches Wohnen

Etwas weiter westlich, an der Worbstrasse 183, befindet sich das Baufeld D, das seit längerem im Besitz der HRS Real Estate AG ist. Der Masterplan sieht eine urbane und familienfreundliche Überbauung vor, die als Vorbild für eine spätere Bebauung der benachbarten Grundstücke dienen soll. Das Siegerprojekt des Studienauftragsverfahrens von der Suter+Partner AG aus Bern trägt dieser Vorgabe Rechnung. Der angrenzende Lischenmoosplatz soll zum identitätsstiftenden, mit viel Grün gestalteten Begegnungsort im Quartier werden. Die denkmalgeschützte Fabrikantenvilla bleibt bestehen. Sie wird Teil eines neuen Ensembles mit einem sechsgeschossigen Längsgebäude aus Holz und einem viergeschossigen Punktbau neben der Villa. 

Die beiden Baufelder A1 und D sind Bestandteil der «Zentrumsentwicklung Gümligen» (Zone mit Planungspflicht, ZPP), über welche die Stimmberechtigten von Muri in der zweiten Hälfte dieses Jahres abstimmen werden. Die Realisierung der Projekte aus Projektwettbewerb und Studienauftrag soll – vorbehaltlich der Zustimmung der Wähler*innen zur ZPP – 2022 starten. Es wird mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren gerechnet.

Die geplante Überbauung auf dem Baufeld D (Visualisierung: zvg Gemeinde Muri bei Bern)

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