Mulegns’ Löwe ist wieder offen

Manuel Pestalozzi
16. junho 2021
Foto: Benjamin Hofer / Nova Fundaziun Origen

Vor gut drei Jahren nahm die Stiftung Nova Fundaziun Origen die Ehrung mit dem Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes zum Anlass, das darbende Post Hotel Löwe in Mulegns zu retten. Seither hat sich viel getan an der Strasse über den Julierpass. Nun konnte das Origen-Team bekanntgeben, dass die Sommersaison im Haus begonnen hat. 

Aber der Reihe nach: Im Herbst 2019 konnte die Stiftung das Hotel erwerben und liess sogleich umfangreiche Sanierungsarbeiten planen und durchführen. Die Dächer und Fassaden wurden instand gesetzt und die öffentlichen Innenräume aufgefrischt. Nun erstrahlt das Haus in neuem Glanz, und eine Besichtigung der historischen Zimmer aus verschiedenen Epochen ist möglich. Übernachten kann man im Kulturhotel zwar noch nicht, aber die Sanierung erhält die Substanz, offenbart die vielschichtige Schönheit vergangener Jahrhunderte und öffnet das Haus einer neuen, zukunftsweisenden Nutzung als Museum, Theater, Herberge und Festsaal. Zwischen 10.30 bis 17.30 Uhr empfängt das Team des Hauses Besucher*innen.

Diese Aufnahme zeigt das Hotel in üblem Zustand vor der Sanierung. (Foto: Nova Fundaziun Origen)

Die Stiftung konnte unterdessen auch die benachbarte Weisse Villa erwerben, ein repräsentativer Bau aus dem 19. Jahrhundert, der von Jean Jegher errichtet wurde, einem jener Bündner Zuckerbäcker, die in Europas Metropolen einst zu grossem Reichtum gekommen sind. Architekt war Jean Baptiste Lafargue (1801–1866) aus Bordeaux, wo Jegher lange Zeit erfolgreich tätig war. 2020 wurde die Villa mit grossem Aufwand um einige Meter versetzt, weil sie an ihrem alten Platz eine Engstelle an der Julierpassstrasse schuf, die als zu gefährlich galt. Filme von dieser Aktion finden sich übrigens auf der Plattform YouTube. In den eleganten Wohnräumen des Cafétiers werden jetzt zu den Öffnungszeiten des Hotels nebenan hausgemachte Glacés, Pâtisserie und exquisite Getränke serviert. Der Designer Martin Leuthold gestaltete neue Teppiche und Vorhänge für das Baudenkmal. Die Villa bietet vom Dachboden bis zum Keller spannende Überraschungen mit kulinarischem Hintergrund. 

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