Verlängerung?
Manuel Pestalozzi
21. April 2020
Er wurde nicht für die Ewigkeit gebaut – doch bis 2023 soll der Theaterturm auf dem Julierpass verbleiben. (Foto: Origen Festival Cultural)
Die Nova Fundaziun Origen hat ein Gesuch eingereicht, mit dem sie die Lebensdauer ihres Theaterturms auf dem Julierpass verlängern möchte. Grund ist vor allem die ungebrochen grosse Nachfrage, doch auch Ausfälle wegen des teilweisen Shutdown und der Wegnahme der Reisefreiheit infolge der Corona-Pandemie werden geltend gemacht.
Ursprünglich hätte der 2017 errichtete Turm noch in diesem Jahr rückgebaut werden sollen. «Wir sind davon ausgegangen, dass das Interesse an der Spielstätte nach drei Jahren nachlassen würde. Das Gegenteil ist jetzt eingetreten», erklärte Intendant Giovanni Netzer der Südostschweiz. Die Attraktivität des Turms übertraf offenbar die Erwartungen. Bei einem Abbau müsste die Bauherrin, die Nova Fundaziun Origen, die Theaterproduktion um mehr als die Hälfte drosseln. «Der Schaden wäre für Origen und die gesamte Region gross», so Netzer. Darum hat die Organisation schon am 20. März ein Gesuch bei der Gemeinde Surses und beim Amt für Raumentwicklung Graubünden eingereicht, mit dem Ziel, den Betrieb bis 2023 auf der Passhöhe weiterzuführen. In der gewonnenen Zeit möchte man in den Dörfern der Surses andere Kulturräume erstellen.
Auch das Coronavirus wird als Begründung für das Gesuch angeführt. «Im kommenden Sommer werden Künstler aus Paris, St. Petersburg, München, Wien, Zürich, Stuttgart und Den Haag auf dem Pass eine ganze Reihe von Uraufführungen realisieren. Dies passiert zusammen mit Chören und freischaffenden Künstlern unseres Kantons», sagte Giovanni Netzer. Einige Aufführungen habe man bereits wegen der aktuellen Lage abgesagt. Und im schlimmsten Fall müsse man den gesamten Spielplan für den Sommer auf das kommende Jahr verschieben.