In Liestal entsteht bis 2024 ein neuer Bahnhof
Manuel Pestalozzi
8. fevereiro 2022
Die neue Anlage besteht aus einem vier- und einem sechsgeschossigen Volumen. Ein eingeschossiger Bau verbindet sie. (Visualisierung © SBB, Burkard Meyer Architekten)
Seit 2017 wird geplant, nun beginnt der Bau des neuen Bahnhofensembles, entworfen vom Büro Burkard Meyer. Ein weiteres Hochhaus soll frühestens ab 2026 entstehen.
Liestals Bedeutung wächst. Und damit wird auch der Bahnhof der Hauptstadt des Kantons Baselland als Verkehrsknotenpunkt fortwährend wichtiger. Die Anlage soll in den nächsten Jahren umgestaltet werden. Vom geplanten neuen Gebäude-Ensemble verspricht man sich sowohl zur Stadt als auch zu den Gleisen hin eine besonders attraktive und auch repräsentative Wirkung. Nach einem Projektwettbewerb im Februar 2016 wurde der Quartierplan «Bahnhofcorso» des Büros Burkard Meyer 2017 gutgeheissen. Seither laufen die Planungen.
Der neue Bahnhof wird ein viergeschossiger, lang gestreckter Riegel. Im Norden soll sich ein eingeschossiger Verbindungsbau anschliessen. Hier werden sich die Abgänge zur Unterführung befinden. An dieses Bauwerk wiederum schliesst ein sechsgeschossiges Wohn- und Geschäftsgebäude an, welches das streng orthogonale Ensemble abschliesst. Ebenerdig im Bahnhofsgebäude untergebracht werden Geschäfte und Gastronomie sowie das SBB-Reisezentrum mit der sogenannten Juniorstation, die von Lernenden geführt wird. Die Obergeschosse sollen Büro- und Dienstleistungsnutzungen aufnehmen. In das Volumen integriert ist der Abgang in die neue Personenunterführung Oristal. Über sie werden weitere Verkaufsflächen erschlossen, die sich im Untergeschoss befinden. Das Wohn- und Geschäftsgebäude wiederum wird sich in ein publikumsorientiertes Erdgeschoss, ein Bürogeschoss sowie fünf Wohngeschosse gliedern. Insgesamt werden 23 1,5- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen entstehen.
Der niedrige Verbindungsbau dient als Wartehalle. Er überdeckt auch Abgänge in die südliche Unterführung. (Visualisierung © SBB, Burkard Meyer Architekten)
Die Fassaden der Neubauten werden in Jurakalk ausgeführt. Das soll einerseits einen Bezug zur Region herstellen, andererseits durch die helle Farbe den öffentlichen Charakter des Bahnhofs betonen. Die Messlatte in Sachen Nachhaltigkeit setzen der DGNB Gold Standard (wobei keine Zertifizierung geplant ist) sowie Minergie-P (gemäss Quartierplan). Die Neubauten werden an das Fernwärmenetz angeschlossen und mit Photovoltaikanlagen versehen. Beim Innenausbau wird auf ökologisch fragwürdige Materialien verzichtet. Bäume, die für das Ensemble zunächst weichen müssen, werden mit der Wiederherstellung des Emma-Herwegh-Platzes vor dem Büro und Geschäftsgebäude wieder eingepflanzt.
Der Baubeginn wird in diesem Monat erfolgen, die Fertigstellung ist per Ende 2024 geplant. Zum Quartierplan Bahnhofcorso gehört ferner ein Hochhaus nördlich des Emma-Herwegh-Platzes, das dereinst bis zu 57 Meter hoch in den Liestaler Himmel ragen darf. Laut SBB soll es in einer zweiten Etappe frühestens ab 2026 erstellt werden.