Urban-Knitting-Projekt gewinnt

Nach Urban Gardening kommt Urban Knitting. Das legt jedenfalls das Resultat des diesjährigen Architekturwettbewerbs mit dem Motto «open-source» nahe, den die dänische Kunstmesse CHART ausgeschrieben hat. Die Messe hat sich seit ihren Anfängen vor vier Jahren der Transdisziplinarität verschrieben. Der Wettbewerb ist Teil des Eventformats «Chart social» und möchte die enge Beziehung zwischen Kunst, Architektur und Design unterstreichen und fördern. Die Jury bestand 2018 aus Bjarke Ingels, Beatrice Galilee, benandsebastian, Thomas Lommeé und Simon Frommenwiler (vom Schweizer Büro HHF Architects). Sie wählten fünf Finalisten aus, welche temporäre Pavillons in Zusammenarbeit mit Künstlern und Künstlerinnen entwarfen. Die Pavillons wurden während der Dauer der Messe als Stände für Gastronomie gebraucht.

Gewonnen hat wie eingangs erwähnt ein Team, das eine gestrickte Struktur vorschlug. Jan Sienkiewicz, Student an der «Royal Danish Academy of Fine Arts» und Uta Sienkiewicz, Studentin an der «University of the Arts London Central Saint Martins» gehen von zwei der ältesten Handwerkstraditionen aus, nämlich Stricken und Weben. Diese Aktivitäten verwandeln sie in ein kollektives Ritual. Ihr modularer Webstuhl kann zu immer neuen Strukturen modifiziert werden. Dazu werden entweder Wollgarn, Textilresten oder recycelte Kunststoffverpackungen verwendet. Der architektonische Ausdruck ändert sich je nach User, wodurch ihr Pavillon zu einem individuellen Werkzeug wird, um das Stadtbild zu gestalten.

Das Gewinner-Duo wird in den Genuss eines Mentorenprogramms kommen. Ziel davon ist die Förderung der Karriere junger Architektinnen und Designer. Der Wettbewerb soll zudem die Vernetzung und die branchenübergreifende Zusammenarbeit fördern.