Peking im Jura
Juho Nyberg
19. juni 2014
Die Realisierung rückt näher: St. Galler Bahnhofplatz. (Bild: pd)
Im Vallée de Joux, im hintersten Winkel des Jura ist es still und idyllisch – offensichtlich ein passender Ort für kreatives und präzises Schaffen. Immerhin kommen aus diesem Winkel der Schweiz seit bald 150 Jahren die Uhren der Manufaktur Audemars Piguet her.
Das Vallée de Joux ist weit weg von China, von Peking. Oder doch nicht? Das für den Uhrenhersteller geplante Museum in Le Brassus, entworfen vom dänischen Starchitektur-Büro BIG, besteht zum Hauptteil aus zwei ineinander verschlungenen Rampen, entlang derer sich die Geschichte des traditionellen Uhrenherstellers präsentiert. Aus der Form des halb eingegrabenen Gebäudes lässt sich leicht eine Analogie zur Grundform der Uhr ableiten, für den Architekten Bjarke Ingels sind Architektur und Uhrmacherkunst in vielerlei Hinsicht: Beides belebe tote Materie dank Innovation und Ingenieurskunst.
Der Analogien sind noch viele mehr, auch hinsichtlich der Belebung von Materie durch Innovation: Ergänzte man den Uhrenpavillion mit ein paar weissen Fahrrädern und einer Statue in der Mitte, käme der Besuch des Uhrenmuseums einer Zeitreise gleich - zum dänischen Pavillon an der Expo 2010 in Peking.