Mit Selbstbewusstsein, Hartnäckigkeit und grossem Können zum Erfolg

Manuel Pestalozzi
29. maart 2023
Dieses Jahr wird Tilla Theus 80. In ihrer langen und erfolgreichen Karriere hat sie kein bisschen ihrer Leidenschaft für die Architektur eingebüsst. (Foto: © Ethan Oelmann)
«Tilla ist eine der wenigen Frauen in der Nationalliga A der Architektur in der Schweiz – seit 50 Jahren. Sie hat sich als Frau in einem Männergeschäft durchgesetzt – hartnäckig, mit städtebaulichem Können, mit Konzeptstärke, mit Macherinnenverstand und einer beachtlichen Portion Selbstbewusstsein.»

Köbi Gantenbein, Präsident der Bündner Kulturkommission

Tilla Theus erhält den Bündner Kulturpreis. Das ist eine grosse Ehre für die bald 80-jährige Architektin aus Chur, die das Gottlieb Duttweiler Institut vor zehn Jahren zu den zwanzig wichtigsten Vordenker*innen der Schweiz zählte – vor Ueli Maurer und den bekannten Kollegen Herzog & de Meuron wohlverstanden.

Die erfrischend selbstbewusste Architektin, die sich ihre grosse Leidenschaft für den Beruf immer erhalten hat, schuf in über 50 Jahren ein wahrlich beeindruckendes Werk. Sie gestaltete Gemeindebauten und Wohnüberbauungen genauso wie Büro- und Geschäftshäuser. Zu ihren grössten Stärken gehört es, Gebäude fit für die Zukunft zu machen. Ein Glanzstück diesbezüglich ist der Umbau des Widder Hotels in Zürich (1988). Um das Bauwerk kümmert sich Tilla Theus bis heute. Das Stadthotel, das aus mehreren Häusern zusammengefügt ist, zeigt ihr handwerkliches Können, ihr beeindruckendes Konstruktionswissen, ihre konzeptionelle Stärke und ihren virtuosen, leichtfüssigen Umgang mit Materialien und Formen.

Die an der ETH Zürich ausgebildete Architektin macht unterdessen auch Kulturpolitik: Sie engagiert sich in Denkmalgremien, Baukollegien und in der Vereinigung für Zukunftsforschung. Die diesjährigen Kulturpreise werden am 30. Juni im Rahmen einer Feier in Chur überreicht. Ausgezeichnet werden neben der famosen Architektin Kulturschaffende aus verschiedensten Bereichen.

Neben dem Kulturpreis für Tilla Theus vergibt die Bündner Regierung sechs Anerkennungs- und fünf Förderpreise:

Anerkennungspreise 
Bruno Cathomas, Schauspieler
Annetta Ganzoni-Pitsch, Literaturwissenschaftlerin
Dieter Jüngling und Andreas Hagmann, Architekten
Guido Lardi, Lehrer, Politiker und Kunstförderer
Reto Mayer, Musikant und Dirigent
Letizia Scherrer, Konzertsängerin

Förderungspreise 
Elena Bertossa, Maskenmacherin, Kostüm- und Bühnenbildnerin
Fadri Cadonau, Bildender Künstler
Vito Cadonau, Kontrabassist und Komponist
Christian Imhof, Journalist, Verleger und Musiker
Anna-Laura Klucker, Designerin

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