Designermöbel bei Ikea
Jenny Keller
20. maart 2014
Matali Crasset hat keine Stauballergie. Ihr offener Schrank für die PS-2014_Kollektion von Ikea. Bild: Ikea
Das Problem bei Ikea-Möbeln ist, dass man fast nicht um sie herum kommt (der praktische Hocker, das günstige Bücherregal als Zwischenlösung, die 1000 Rechaud-Kerzen, die man dann doch nie abbrennt), und dass man sie nicht zügeln kann. Ersteres ist nicht wirklich ein Problem, ausser dass durch Ikea etliche Wohnungen von Jungstädtern sich wie aus dem Katalog gleichen. Zweiteres hingegen ist überhaupt nicht nachhaltig. Man schwört sich spätestens beim dritten Umzug, dass das nächste Regal eines ist, das ganz bleibt beim Ab- und wieder Aufbauen, und das etwas mehr Klasse hat. Nun will der schwedische Möbelgigant durch ausgesuchte Kooperationen mit waschechten Designern aus der ganzen Welt seine PS-2014-Kollektion aus der Wegwerfecke rücken und junge Designstücke auf den Markt bringen. Die Kollektion richte sich an kreative junge Stadtbewohner (durchaus die Zielgruppe auch dieses Newsletters und eMagazins, deshalb wollen wir die Nachricht nicht für uns behalten). Alle Stücke entstanden in Teamarbeit, die Zeit des Stardesigners ist laut Ikea vorbei, und nachdem die Prototypen feststanden, wurden sie von Kopenhagener Designstudenten geprüft und getestet. Aus 150 Stücken wurden so etwa 50 – die neue Ikea-PS-Kollektion war geboren.
Die jungen Designer der neuen Kollektion sind manchmal zu jung oder zu skandinavisch, als dass man sie hier kennen dürfte. Uns bekannt sind die Textildesigner Scholten Baijings, die vor rund zehn Jahren mit bunten Plaids auf sich aufmerksam machten, weil sie auf den Pressefotos damit Designklassiker wie den Egg- oder den Eames-Chair verhüllten und den Ikonen ein neues Antlitz gaben. Dann Matali Crasset mit dem Signature-Haarschnitt (er erinnert an einen Topf), und Tomás Alonso. Aus der Schweiz ist Nicolas Cortolezzis aus Lausanne vertreten, der ein Vogelhaus für Pflanzen entworfen hat, das von einem Chalet inspiriert wurde. Aha.
Die Produkte konnten noch nicht auf ihre Belastbarkeit geprüft werden. In einem ersten Schritt sind sie aber grösstenteils optisch ganz gelungen und wurden auch werbetechnisch clever in einem kreativen Setting, das an den Blog FreundevonFreunden et al. erinnert, in Szene gesetzt.