Architekturdiskurs fördern
Susanna Koeberle
13. februari 2018
Pro Helvetia ist für den Schweizer Pavillon der Biennale in Venedig zuständig. Welchen Einfluss der neue Direktor von Pro Helvetia darauf haben wird, wird sich erst zeigen. Bild: zvg
Der neue Direktor der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Philippe Bischof, will auch den Architekturdiskurs fördern.
Kulturförderung ist ein heikles Thema. Denn es geht dabei immer auch um Wertungen. Dieses Dilemma kennt auch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Der neue Pro Helvetia-Direktor Philippe Bischof trat anlässlich seiner 100-tägigen Amtszeit vor die Medien und gab unter anderem auch über neue Themenschwerpunkte Auskunft. Diese betreffen vor allem eine Konsolidierung der aus dem neuen Kulturfördergesetz von 2012 hervorgegangenen Neuerungen. Diese legten fest, dass Pro Helvetia für die Nachwuchsförderung, den Austausch im In- und Ausland sowie die Biennalen zuständig sei. Bischof konzentrierte sich bei seinen Ausführungen auf fünf Schlagworte, die Kulturförderung für ihn (und die Stiftung) beschreiben. Kontext, Gesellschaft, Wirtschaft, Technologie und Recherche. Dabei zeigte sich, dass es immer wieder wichtig ist, auf die Basis zurückzugreifen. Auf einfache Fragen: Von welcher Kultur sprechen wir? Wie lässt sie sich definieren? Und: Sind die Fördermodelle von Pro Helvetia zeitgemäss? Letztere hängt auch mit der kulturpolitischen Verantwortung der Stiftung zusammen.
Philippe Bischof gab den Medien nach 100 Tagen im Amt Auskunft über seine Schwerpunkte. Bild: Maya Wipf
Auch den Architekturdiskurs möchte der neue Direktor fördern. Etwa mit der Roadshow zum Thema Schweizer Pavillon an der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig. An der Veranstaltung wurde das Siegerprojekt «Svizzera 240», das den Wohnungsbau in den Fokus der Aufmerksamkeit stellt, präsentiert. An drei Abenden boten die Veranstalter (Pro Helvetia, SIA und Architekturdialoge) die Möglichkeit, darüber zu diskutieren. Bischof sieht auch Nachholbedarf in der Gewichtung der Rolle des öffentlichen Raums. Wir sind gespannt, wie sich diese Einsicht auf die Förderung entsprechender Projekte niederschlagen wird.