Architektur des besinnlichen Ortes
Architektur des besinnlichen Ortes
BRI-Architekten haben kürzlich einen Gemeindepavillon in Basel fertiggestellt. Stefan Bringolf stellt sich unseren Fragen.
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Bauen zu können, wo man im Normalfall nicht bauen darf. Wie man sich in diesem Kontext angemessen zur Umgebung mit Kirche und Gartenanlage verhält.
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Der Ort definierte schliesslich die Formgebung sowohl was den Bezug zur Natur (insbesondere die beiden flankierenden Bäume) wie auch das Verhältnis zur Kirche und dem dazwischen entstandenen Platz betrifft.
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Was das Architektonische anbelangt, hatten wir weitestgehend freie Hand bzw. wurden unsere Vorschläge immer sehr positiv aufgenommen. Betrieblich sind wir, vor allem was das Layout der Küche (Apparate etc. wurden vom alten Kirchgemeindehaus übernommen) angeht, sehr stark auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen eingegangen.
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Grössere Anpassungen im Entwurf gab es vor allem zwischen Machbarkeitsstudie und Vorprojekt. Danach verlief die Planung sehr stringent. Natürlich gab es immer wieder kleinere Anpassungen und Optimierungen, auch um den Kostenrahmen einzuhalten.
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
BRI-Architekten bauen oft im Bestand, Sanieren, Renovieren und Erweitern. Zu einem ihrer letzten gösseren Neubauten, dem Mehrfamilienhaus mit Gemeindezentrum an der Laufenstrasse, gibt es allerdings mehrere Bezüge: Dort sind die Attikageschosse ebenfalls aus vorfabrizierten Holzelementen und die Verkleidung besteht aus einer vorbewitterten Holzschalung. Ebenfalls gibt es Parallelen bei der Bauherrschaft, welche beide Male einen kirchlichen Hintergrund hat. Grundsätzlich ist auch dieser Bau geprägt von einer pragmatischen Herangehensweise, einer Analyse der Aufgabenstellung und des Ortes und einer nachhaltigen, architektonisch hochwertigen Umsetzung.
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Das heutige Bewusstsein für Ökologie aber auch Ökonomie hat sicher auch diesen Entwurf beeinflusst, wie bei all den Entwürfen der BRI-Architekten AG die Nachhaltigkeit eine Rolle spielt. Auch war es wichtig mit Form, Ausdruck und Materialisierung eine starke Ortsbezogenheit zu schaffen.
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Sicher das Material Holz bzw. Holzwerkstoff in verschiedenen Ausprägungen und Behandlungen.
Neubau Gemeindepavillon – Dorfkirche Kleinhüningen Basel
2016
Basel
Nutzung
Primär kirchliche Nutzung: Kaffee/Zmorge/Mittagessen vor und nach den Gottesdiensten, verschiedene Gruppen (Singen, Bibelstunde, Nähen), für Apéros bei Hochzeiten etc. Der Pavillon wird auch an Externe für Seminare, Sitzungen, Veranstaltungen verschiedener Art vermietet.
Machbarkeitsstudie, Auftrag
BRI-Architekten AG, Basel, BS, Stefan Bringolf (Geschäftsführer)
Bauherrschaft
Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt, Basel, BS
Bausumme
CHF 1,2 Mio.
Fotos
Peter Schulthess, Basel