Stadtplanung mit Weitsicht
Katinka Corts
1. 3月 2017
Fabienne Hoelzel unterrichtet künftig in Stuttgart. Bild: Marco Sieber
Ihre Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Ökologie; besonders geht es ihr um die Schwellenländer. Künftig lehrt Fabienne Hoelzel auch in Stuttgart.
Ab März übernimmt die Architektin und Städteplanerin Fabienne Hoelzel an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK Stuttgart) die Professur der Klasse für «Entwerfen, öffentliche Bauten und Räume/Städtebau» des Bachelor- und Masterstudiengangs Architektur.
Hoelzel stammt aus der Schweiz und führt dort ihr 2013 gegründetes Büro Fabulous Urban. Hauptsächlich geht es in ihren Projekten um Stadtplanungs- und Entwicklungsprozesse in Schwellen- und Entwicklungsregionen. Gegenüber der Aargauer Zeitung sagte sie vergangenes Jahr, dass es sie nicht mehr interessiere, an den üblichen Architektur- und Städtebauproblemen in der Schweiz zu arbeiten: «Ich mag ‹richtige› Probleme, inklusive der sozialen und politischen Herausforderungen.» Ein Land wie die Schweiz sei eine Insel des Wohlstands – die Zukunft hinge davon ab, wie wir mit Slums umgehen.
Nach ihrem Architekturstudium in der Schweiz und den USA arbeitete Hoelzel bei Herzog & de Meuron in Basel und war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Städtebau der ETH Zürich. Von 2010 bis 2012 stand Fabienne Hoelzel dem Städtebau- und Planungsteam der Stadtentwicklungs- und Wohnbaubehörde São Paulo/Brasilien in leitender Funktion vor. Als Behörde, die für das städtische Slumaufwertungsprogramm zuständig ist, wurde diese 2012 mit dem UN Habitat Scroll of Honor für eines der grössten Slum-Upgrading-Programme Lateinamerikas ausgezeichnet.
- Die Antrittsvorlesung Fabienne Hoelzels findet am Dienstag, 16. Mai 2017, 19 Uhr im Vortragssaal des Neubaus 2 der Akademie statt.
- Fabienne Hoelzel hat für Swiss-Architects schon diverse Beiträge verfasst, zum Beispiel «Vorhersehbare Unvorsehbarkeit und regelmässige Unregelmässigkeit» über ihre Erfahrungen in São Paulo.