Ein Stück Paradies

Noch ist es ja offiziell Winter, doch einige zieht es in den früher Skiferien genannten Februarferien bereits in heissere Gegenden. Eventuell verirren sich gewisse gar nach El Gouna. Das Resort datiert aus den 1990er-Jahren – dort hat Samih Sawiris mit Orascom gestartet.

Klickt man heute auf die Homepage (mehr hier), flattert gross eine Schweizerfahne über dem sonnigen Andermatt. Doch eben, die Orascom-Geschichte setzte vor 20 Jahren mit einer einfachen Idee an: Sawiris und seine Leute wollten «ein Stück Paradies an der exquisiten Küste des Roten Meeres» schaffen. Damit begannen die so genannten integrierten Stadtentwickler mit der Entwicklung, dem Bau und Betrieb von Touristendestinationen. Heute ist Orascom in acht Ländern aktiv. Neben Andermatt sind es The Cove in den VAE, Jebel Sifah und Salalah Beach in Oman und Taba Height, Makadi, Haram City und El Gouna in Ägypten.

In Letzterem war auch der der Postmoderne zugerechnete Architekt Michael Graves mit seinem Büro tätig. Wo sie übrigens lange vor Dubai mit der Idee von kleinen Inseln arbeiteten. So finden sich in El Gouna neun Juwelen ähnliche Inseln mit entsprechend viel Sandstränden. Zudem griff Graves auf regionale, traditionelle Bauweisen zurück, indem er sowohl den heimischen Lehmbau – angereichert mit Beton – anwendete als Räume formal mit den verbreiteten Kuppeln überdachte. Diese lassen nicht nur einen gefilterten Lichtstrahl in den Innenraum, sondern sind auch klimatisch angenehm, weil eben die warme Luft aufsteigen kann.

Schon aus den 1960er-Jahren datiert New Gourna, eine Siedlung des ägyptischen Architekten Hassan Fathy (1900–89). Fathy aber baute nicht für Touristen, sondern für Einheimische. Er war ein Vorreiter des Bauens mit ökologischen und lokalen Materialien sowie einer, der die Partizipation der zukünftigen Bewohnerinnen für wichtig hielt.
Für Interessierte mehr zu Hassan Fathy und die Städte El Gourna sowie El Baris in einem Beitrag auf TEC21 von Danielle Fischer, hier.