Burckhardt revisited
Jenny Keller
6. 3月 2014
Zeichnung von Lucius Burckhardt. Bild via gta
Es erreichte uns eben die Meldung, dass ein experimentelles Vermittlungsprojekt von Lucius Burckhardt die Ausstellung im Schweizer Pavillon an der diesjährigen Architektur-Biennale in Venedig (7. Juni bis 23. November) begleitet. Hans Ulrich Obrist, der Kurator des Schweizer Pavillons, arbeitet dafür mit Herzog & de Meuron und gta Ausstellungen zusammen. Diese schreiben in ihrer Mitteilung, dass Burckhardt in den frühen 1970er-Jahren als Gastprofessor am Departement für Architektur der ETH Zürich grossen Einfluss auf die Ausbildung der damaligen Studentengeneration genommen habe. Er soll ausserdem die Bedeutung soziologischer Fragestellungen in der Architekturausbildung etabliert haben und gründete in diesem Zusammenhang das nicht-hierarchische Vorlesungs- und Diskussionsformat Lehrcanapé.
Das Lehrcanapé sowie die Promenadologie – Burckhardts Spaziergangswissenschaft – werden heute an der ETH Zürich von Philip Ursprung für den gegenwärtigen Architekturdiskurs reaktiviert. Ursprung wiederum arbeitet eng mit Fischli/Olsen zusammen, die Nachfolger von Philippe Carrard am gta. (Mehr dazu im Hauptartikel des emagzins und Newsletters #11|14 von nächster Woche, wo die neuen Ausstellungsmacher genauer vorgestellt werden).
Die Studierenden der ETH werden nun bis im Juni als Vermittler von Burckhardts Schaffen ausgebildet, wo sie später im Schweizer Pavillon in Venedig mit den Besuchern in persönlichen Wissensaustausch treten sollen. Im Anschluss an die Biennale in Venedig kehrt das gesammelte Wissen nach Zürich zurück um in Zusammenarbeit mit den beteiligten Studierenden in einer Ausstellung eine neue Form zu finden. Klingt gut, aber wir testen im Juni in Venedig vor Ort, ob es auch funktioniert.