Wohnturm Winterthur
Verdichtung im Hinterhof
Wild Bär Heule Architekten
13. 7月 2017
Offener Treppenturm im Vordergrund erschliesst die vier Wohnateliers und die gemeinsame Dachterrasse. Bild: Roger Frei
Wild Bär Heule Architekten haben kürzlich einen Wohnturm in Winterthur fertiggestellt. Der Architekt Ivar Heule stellt sich unseren Fragen.
Nutzung Mehrfamilienhaus
Auftragsart Direktauftrag
Bauherrschaft privat
Architektur Wild Bär Heule Architekten, Zürich/ZH | Mitarbeit: Christa Lippuner
Fachplaner Schärli + Oettli AG, Bauingenieure, Zürich/ZH | Steigmeier Akustik + Bauphysik GmbH, Baden/AG | Frei Partner Haustechnikplanung GmbH, Baden/AG
Bauleitung Robauen GmbH, Winterthur/ZH
Jahr der Fertigstellung 2017
Gebäudekosten BKP 2 CHF 1,9 Mio
Gebäudevolumen 1’600 m³
Kubikmeterpreis 1‘185 CHF/m³
Kunst am Bau Autor Beni Bischof, St. Gallen/SG
Kunst am Bau Kurzbeschrieb Edding auf Beton
Massgeblich beteiligte Unternehmer Krapf AG, Metall- und Fassadenbau, Engelburg/SG | BWT Bau AG, Winterthur/ZH | Furrer Schreinerei + Küchenbau AG, Wila/ZH | Heierli Partner AG | Haustechnik, Dübendorf/ZH | Mayrstrom, Winterthur/ZH | Repoxit AG, Illnau Effretikon/ZH | Brun de Re Terrazzo AG, Fällanden/ZH | Rohr Cheminée- und Ofenbau, Wallisellen/ZH
Fotos Roger Frei, Zürich
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Trotz der Parzellengrösse von lediglich 400 Quadratmeter – die zu vier minimalen Wohnateliers führt, entsteht ein offener Raum und ein Gefühl von Weite. Dies dank dem plan libre und raumhaltigen Einbaumöbeln, sowie einer vollständig verglasten Curtain-Wall zusammen mit der aussen liegenden Statik aus Stahlträgern.
Hauszugang mit feuerverzinktem Eingangstor und unbehandeltem Personenlift. Bild: Roger Frei
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Die Haut und Knochenarchitektur des Farnsworth House von 1950/51 in Illionois.
Der wandelbare Grundriss des Hauses Schröder von 1921 in Utrecht.
Die Plastizität der Betonskulptur von Carlo Vivarelli aus dem Jahr 1967-69 an der Rämistrasse 71 in Zürich für den Treppenturm.
Offenes Treppenhaus mit unterschiedlichen Ausblicken schafft Orientierung. Bild: Roger Frei
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Die Limitierung des Baufeldes führt zu einer Entwicklung in die Vertikale und der industrielle Geist des nahegelegenen Sulzer Areals prägt die Materialisierung.
Blick vom Wohnbereich auf die Kücheneinbauten aus schwarz geöltem Sperrholz in Seekiefer. Bild: Roger Frei
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Es wurde nicht für «den Mieter» entworfen, sondern für aufgeschlossene, selbstverantwortliche Bewohner.
Erkerzimmer mit Blick in den Innenhof und den raumhohen Netzen als Absturzsicherung vor den Schiebefenstern. Bild: Roger Frei
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
«Umkehrung» der Bodenheizung, bei der die sommerliche Strahlungswärme aus der Atmosphäre ins Erdreich rückgeführt wird und eine automatische Storensteuerung ersetzen eine aufwendige Kühlanlage.
Mit den Möbelfronten abgetrennter Sanitärbereich. Die Betonrückwand wurde abgeschliffen sodass das Korn sichtbar wird. Bild: Roger Frei
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Curtain-Wall von air-lux mit pneumatisch abgedichteten Schiebefenstern in blankem Aluminium.