Giardino Ellittico
1. giugno 2006
Die einen sammeln Briefmarken oder Münzen, andere Autos oder Waffen. Es gibt aber auch Leute, die sammeln schöne Gärten, zum Beispiel einen von Dieter Kienast in Ulm und einen von Walter Nägeli in Zürich. Das neuste Objekt in der Gartensammlung befindet sich am Luganersee. Er umgibt die zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Stil der italienischen Seevillen erbaute Villa Meridiana, die nun umgebaut wurde. Bei der Gestaltung des Umschwungs liess sich Paolo Bürgi von den mediterranen Gärten inspirieren. Zwei leicht gegeneinander und zur Villa verdrehte Ellipsen umgeben das Haus. Die innere Fläche ist als Erweiterung der Wohnräume gedacht und mit Kies belegt. Darin stehen einzelne Palmengruppen, Tulpenbäume und Zitruspflanzen. Eine – nachts beleuchtete – Stufe höher breitet sich eine Rasenfläche aus, die zum Liegen und Spielen einlädt. Ausserhalb dieses Ovals liegt der Garten. Ein präzis geschnittenes Granitband führt vom Hauptzugang durch die beiden Grünflächen zum Kiesoval direkt auf den Haupteingang der Villa zu. Auf der anderen Seite des Gartens steht der Carport, der sich auch als Gartenhalle nutzen lässt. Hier nehmen schmale Schlitze in den Metallpaneelen das Muster der fallenden Bambusblätter auf und erzeugen ein flirrendes Lichtspiel. Wahrlich ein Schmuckstück in jeder Gartensammlung. WH
Die Kiesfläche in der einen Ellipse, der kurz geschnittene Rasen in der anderen und die Bäume darum herum sind typische Motive der mediterranen Gartengestaltung.
Zwei Ellipsen präsentieren die alte Villa wie auf dem Silbertablett.
Bei den Schlitzen in den Metallpaneelen des Carports standen Bambusblätter Pate.
Giardino Ellittico
2005
Am Ufer des Luganersees
Bauherrschaft
Privat
Landschaftsarchitektur
Paolo Bürgi
Camorino