Ersatzneubau am Zürichberg

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Das Besondere lag darin, einen Ersatzneubau zu entwerfen, der das langgezogene Grundstück am Hang optimal ausnutzt und allen drei Wohnungen den Bezug zur Stadt und zum Wald gewährleistet. Dieser Bezug beschränkt sich nicht auf den Sichtkontakt, sondern schliesst auch die ihnen zugeordneten privaten Aussenräume mit ein.


Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Im Vordergrund stand der Dialog zwischen Wald und Stadt.

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Das langgestreckte Grundstück in der letzten Häuserreihe unterhalb des Waldrands des Zürichbergs vereint zwei Gegensätze: Zum Wald hin profitiert es von der Ruhe und Abgeschiedenheit der Natur, zur Strasse hin von der Aussicht auf den Zürichsee. Die beiden Richtungen werden verbunden durch ein extrem modernes, schmales Gebäude, das vorne das Licht einfängt und sich nach hinten, zum Garten, verjüngt. Es beinhaltet zwei grosszügige Geschoss- und eine Maisonettewohnung. Im obersten Stockwerk löst sich das Gebäude auf und greift feingliedrig in den Himmel. Nach vorne ist der Baukörper komplett verglast. Unterschiedlich grosse Lochfenster lockern die Seitenfassade auf. Die Metallverkleidung, die Fassade und Balkonstirnen umhüllt, verleiht dem Haus eine edle Präsenz.

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Bedeutende Änderungen gab es keine, aber wir wurden zum ersten Mal mit dem Thema Hausbesetzung konfrontiert. Das Abbruchobjekt wurde von Hausbesetzern während mehreren Monaten in Beschlag genommen. Dank offener Kommunikation mit Besetzern und Eigentümern verlief dennoch alles reibungslos, die Besetzer verliessen das Haus zum vereinbarten Zeitpunkt und die Abbrucharbeiten konnten termingerecht starten.


Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Mit der Metall-Fassade wird ganz bewusst ein sehr moderner Ausdruck, eine extreme Ästhetik angestrebt. Die eigenständige Materialisierung, die formal weder den Bezug zu den Nachbarn noch eine Integration in den gesamten Kontext sucht, und den Dialog dann durch ihre diffusen Spiegelungen und Farbreflektionen doch aufnimmt, schafft ein echtes Unikat, das nur auf den ersten Blick polarisiert und beim zweiten Hinsehen schon sehr integriert wirkt. Laut und doch leise, schrill und doch vornehm.