SIA-Präsident Peter Dransfeld legt sein Amt nieder

Im April 2021 wurde Peter Dransfeld an der Delegiertenversammlung einstimmig zum neuen Präsidenten des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA) gewählt. Er folgte Stefan Cadosch nach, der ein Jahrzehnt das Amt innehatte. Dransfeld wusste da bereits, dass er schwierige Aufgaben zu lösen haben würde. Von ihm wurde erwartet, die politische Stimme des Verbands zu schärfen, eine personelle Erneuerung des Vorstands durchzusetzen und eine neue Zentralkommission zu schaffen. Viele Architekt*innen indes erhofften sich unter anderem Fortschritte im Normenwesen und bei den Honoraren. Keine zwei Jahre nach seinem Amtsantritt hat Peter Dransfeld nun entschieden, von seinem Posten zurückzutreten.

Der SIA kommunizierte heute in einer Medienmitteilung, der Grund seien unterschiedliche Führungsauffassungen. Den Entscheid habe Dransfeld in Übereinkunft mit den beiden Vizepräsidenten Alain Oulevey und Urs Rieder, die das Präsidentenamt nun für 15 Monate übernehmen werden, sowie der Geschäftsleitung gefällt. Seinen scheidenden Präsidenten lobt der Verband: Gemeinsam habe man viel erreicht. Peter Dransfeld habe einen intensiven Austausch mit den Sektionen, Berufsgruppen und Kommissionen gepflegt, schreibt die Online-Plattform espazium.ch, und ebenso mit anderen Verbänden sowie der Politik und den Hochschulen. Dabei dürfte ihm geholfen haben, dass er zweisprachig aufgewachsen ist.

Warum genau Peter Dransfeld nicht mehr SIA-Präsident sein möchte, wissen wir nicht. Wahrscheinlich ist aber, dass es über die vielen Neuerungen und Veränderungen, die die SIA-Führung anstrebt beziehungsweise die von den Mitgliedern erwartet werden, zu Unstimmigkeiten gekommen ist. Vielleicht rüttelte der Präsident auch zu sehr an bestehenden Strukturen. Dransfeld wird sich nun wieder verstärkt der Arbeit als Architekt widmen. Zudem wird er seine politische Tätigkeit im Grossen Rat des Kantons Thurgau fortsetzen.

Den Delegierten des SIA soll im April 2024 eine neue Präsidentin oder ein neuer Präsident zur Wahl vorgeschlagen werden. Dafür müssen sich Vorstand und Gremien schon bald auf die Suche nach einer geeigneten Persönlichkeit machen.