Nachtrag zur Art II
Jenny Keller
26. giugno 2014
Die Rauminstallation von CKÖ gewinnt die Art Awards in der Kategorie Architektur. Bild: © Guadalupe Ruiz via Art Awards
Diesen Sommer verschwimmen die Grenzen zwischen Kunst und Architektur. (Wir haben berichtet). Auch anlässlich der Verleihung der Art Awards 2014, die von einer Ausstellung in der Halle 4 der Messe Basel begleitet wurde, fiel das wieder auf. Das Künstlerkollektiv CKÖgewann nämlich in der Kategorie Architektur der Swiss Art Awards 2014 und damit ein Presigeld von 25’000 Franken.
Der Schweizer Kunstpreis wurde irgendwann auch verenglischt und heisst seither Art Award. Er wird in den Disziplinen Kunst, Architektur und Vermittlung vergeben. Die Art Awards 2014 zeichneten erstmals weniger Künstler, Architekten und Vermittler aus, und gaben auch denen einen Beitrag (nämlich 5’000 Franken), die an der Ausstellung in Basel während der Art Basel ihre Projekte ausgestellt haben. Die Ausstellungsarchitektur wurde dieses Jahr ausserdem auch «spezifisch für den Ort», so die Pressemitteilung des BAK, entwickelt, und zwar vom Basler Büro Vécsey Schmidt in Zusammenarbeit mit Victoria Easton, Assistentin an der Professur von Christ & Gantenbein und Associate im Büro von C&G.
Die Rauminstallation von CKÖ gewinnt die Art Awards in der Kategorie Architektur. Bild: © Guadalupe Ruiz via Art Awards
Die Ausstellungsarchitektur (diagonal angeordnete weisse Kuben) und die reduzierte Anzahl der ausgestellten Projekte verhalfen zur Übersicht an der Ausstellung. Die Installation vom Kollektiv CKÖ, «The White Cube», lag zwar schräg im Raum, haute aber sonst nicht um: Es handelte sich um eine scheinbar begehbare Rauminstallation, die aus ihrer ersten Umgebung (ein spätmittelalterliches Altstadtgebäude in Zug) an die Art Awards transformiert wurde. Die Jury lobt die Transformation (obwohl es jetzt ja nicht mehr ortsspezifisch ist!) und das entstandene Objekt als «interessanten Beitrag». Wir finden: Die Vermittlung des Beitrags hätte etwas mehr Arbeit machen dürfen, und nur weil man etwas aus Holz zusammenzimmert, ist es noch nicht Architektur. Dazu passt auch der Kommentar auf Hochparterre.ch.
Anmerkung
Bewerben für die Art Awards des nächsten Jahres kann man sich auf der Website des BAK zu gegebener Zeit. Beiträge von Romands und Tessinerinnen werden wohl grössere Chancen haben, solche von Deutschschweizer Frauen ebenfalls, denn obwohl sich mehr Männer und mehr Deutschschweizer beworben haben, sind die Romands und die Frauen mit 50 Prozent Preisträger/innen vertreten, ist in der Pressemitteilung der Art Awards zu lesen.
www.bak.admin.ch