Nachlassendes Interesse
Inge Beckel
30. marzo 2015
Nachdem Anfang März endlich eine Regelung zur Umstzung der durch das Volk vor nunmehr drei Jahren angenommen Zweitwohnungsinitiative gefunden worden war, scheint sich eine Art Lösung von ganz anderer Seite abzuzeichnen.
Denn, wie am vergangenen Wochenende in der Sonntagspresse verschiedentlich zu lesen war, verlieren Ausländer zusehends ihr Interesse am Kauf von hiesigen Ferienwohnungen.
In den Nullerjahren war die Nachfrage noch gross. So hätten beispielsweise im Jahr 2006 1485 Wohnungen die Hand geändert – 2007 finden sich sogar 1832 Einträge in den Grundbüchern. Vor zwei Jahren haben Personen aus dem Ausland jedoch nur noch vergleichsweise wenige Wohnungen gekauft, nämlich 796 an der Zahl – also weniger als die Hälfte aus den Rekordjahren. Aus 2013 datieren die jüngsten Zahlen, die das Bundesamt für Justiz im Internet aufgeschaltet hat.
Obwohl die so genannte Lex Koller Ausländern den Grundstückserwerb in der Schweiz verbietet, sieht das Bundesgesetz Ausnahmen vor: In 17 Kantonen können Ausländer und Ausländerinnen mit einer Bewilligung Ferienwohnungen kaufen. 2013 haben Deutsche am meisten Ferienwohnungen gekauft (181), gefolgt von Briten und dann Belgiern.
Über die Gründe darf spekuliert werden. Ein Grund zunehmender Zurückhaltung ist sicherlich die Zweitwohnungsinitiative und mit ihr die daraus resultierende Regelung. Vielleicht ist der Markt aber einfach auch genügend gesättigt, wenigstens, was eine breite Nachfrage betrifft.