Konkurrenz für Pritzker
Juho Nyberg
10. aprile 2014
Ein neuer Stern am Preis-Himmel. (Bild: raic.org)
Der eben zum 36. Mal verliehene Pritzker-Preis gilt als die bedeutendste Auszeichnung für architektonisches Schaffen weltweit. Doch dem traditionellen Preis aus Amerika scheint nun aus nächster Nähe Konkurrenz zu erwachsen: Das Royal Architectural Institute of Canada (RIAC) hat zusammen mti dem kanadischen Architekten Raymond Moriyama dieser Tage die erstmalige Verleihung des nach den Gründern benannten Preises «Moriyma RAIC International Prize» ausgerufen. Wenig bescheiden wird der zukünftig alle zwei Jahre vergebene Preis als «einer der weltgrössten und prestigeträchtigsten Geldpreise für Architektur» bezeichnet. An Selbstbewusstsein scheint es also ebensowenig zu mangeln.
Der Preis steht sowohl für Architekten wie für Nicht-Architekten offen, wobei letztere durch einen Architekten nominiert werden müssen. Als Bewertungskriterien gelten neben der gestalterischen Qualität unter anderem Innovation, die Förderung von sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und «client satisfaction» (sic!) des eingereichten Projektes. Es steht den Teilnehmenden frei, auch mehrere Eingaben zu machen. Interessierte sollten jedoch zuvor ihren Kontostand prüfen, beträgt die Teilnahmegebühr doch satte $500.
Einsendeschluss für die erste Durchführung ist der 1. August 2014. Unter allen Einsendungen werden drei Finalisten ausgewählt, die im Rahmen eines Gala-Abends im Aga Khan Museum in Toronto im Oktober vorgestellt werden, der Gewinner wird erst am Gala-Abend gekürt. Wir sind gespannt, wie sich dieser Preis, der etwas wie eine Mischung aus Architekturwettbewerb und Oscarverleihung wirkt, weiter entwickelt.