Freie Sicht auf den Rhein
Jenny Keller
21. marzo 2013
Dei Kaserne im Kleinbasel. Bild via Denkmalpflege Basel Stadt.
Die Diskussion um die Öffnung des Kasernenareals in Basel wirft seit einem halben Jahrhundert grosse Wogen.
Der Kopfbau der Kaserne zum Rhein (im Bild) wollte man einst wegsprengen, damit das Kleinbasel direkten Zugang zum Rhein erlange – die grosse Wiese im Hof der Kaserne würde zu einem Lido werden. Jetzt redet man viel moderater von einer Öffnung der Kaserne an den Seitenflügeln. Der Grosse Rat hat gestern Mittwoch 2,3 Mio. Franken für die Planung der Gesamtsanierung samt Umbau bewilligt. Darin enthalten sind 400'000 Franken für einen Architekturwettbewerb für eine bauliche Öffnung zum Rhein hin.
Das Kasernenareal während des Tattoos. Bild via Baseltattoo.ch
Wer weiss, ob und wann das überhaupt geschehen wird, denn für die Kaserne gab es seit dem Wegzug des Militärs 1966 schon unzählige Pläne, keine wurden je umgesetzt: Wohnbauten, ein Parkhaus, Gartenanlagen – kaum ein Vorschlag sei im letzten halben Jahrhundert nicht erörtert worden, schreibt die NZZ. Heute befinden sich unter anderem ein Kulturbetrieb, Restaurants, eine Moschee sowie die Hochschule für Gestaltung im roten Bau am Rhein, der vom Architekten Johann Jakob Stehlin d. J. als Kaserne mit gotischen Anleihen Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut worden ist und für die Denkmalpflege ein wichtiges Baudenkmal darstellt, da es dazumal ein wichtiges Bekenntnis Basels zum Bundesstaat darstellte.
Eine Sanierung der Anlage rückt nun wieder näher, da die Hochschule für Gestaltung 2015 den Standort verlässt und die «Kleinbasler Riviera» in den letzten Jahren deutlich aufgewertet worden ist. Die Öffnung zum Rhein (wo auch immer) ist jedoch nicht von allen erwünscht: Neben der Denkmalpflege stellt sich das Militärmusikfestival Tattoo Basel quer, das die «historische Kulisse» für seinen einwöchigen (!) Event nicht missen möchte. Eine Fortsetzung der Diskussionen folgt bestimmt, die Tageswoche hat das bisherige Geschehen gut kommentiert.
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