Beim Prix Acier rückt der Stahlbau ins Rampenlicht

Manuel Pestalozzi
4. dicembre 2023
Der grosse Gewinner: Der Pavillon von Brauen Wälchli Architectes in Bulle gehört zu den vier Preisträgern und erhielt ausserdem den erstmals vergebenen Publikumspreis. (Foto: © Brauen Wälchli Architectes)

Der Schweizer Stahl- und Metallbaupreis Prix Acier wurde dieses Jahr zum neunten Mal vergeben. Ausgezeichnet werden Bauwerke, die mit dem Baustoff besonders qualitätsvolle Architektur schaffen. Ein wichtiges Bewertungskriterium ist der kreative, nachhaltige und wirtschaftliche Umgang mit dem Material Stahl. Aber auch technische und konstruktive Neuerungen werden gewürdigt. Besondere Aufmerksamkeit erhalten ferner gelungene Beispiele für das zirkuläre Bauen oder die Verbundbauweise. Heuer leitete die renommierte Architektin Astrid Staufer die Jury. In dem neunköpfigen Gremium waren die Architekt*innen mit fünf Persönlichkeiten in der Überzahl.

Neben Bauten in Zürich, bei Basel und in Graubünden waren Westschweizer Projekte besonders erfolgreich. Allen voran der Pavillon La Porte de la Forêt in Bulle. Der ästhetische Bau wurde gleich doppelt ausgezeichnet und erhielt auch den neu geschaffenen Publikumspreis.

Das Mehrfamilienhaus am Herbstweg in Zürich von Graser Troxler Architekten zeigt, wie der Stahlbau Verdichtungsaufgaben lösen kann. (Foto: © Philip Heckhausen)

Die folgenden vier Projekt wurden ausgezeichnet:

  • Pavillon La Porte de la Forêt, Bulle
    Bauherrschaft: Stadt Bulle, Departement für Städtebau
    Tragwerksplanung: Vannart Ingénieurs, Bulle
    Architektur: Brauen Wälchli Architectes, Lausanne
    Stahlbauunternehmen: Morand Constructions Métalliques, Enney
  • Mehrfamilienhaus am Herbstweg, Zürich
    Bauherrschaft: Raphael Gschwend, Cornelia Katumba, Beate und Roland Egli, Zürich
    Tragwerksplanung: Büeler Fischli Bauingenieure, Zürich und Ibach
    Architektur: Graser Troxler Architekten, Zürich
    Stahlbauunternehmen: Senn, Oftringen
  • Passerelle RC76, Ecublens
    Bauherrschaft: Gemeinde Ecublens
    Tragwerksplanung und Architektur: INGPHI, Lausanne
    Stahlbauunternehmen: Morand Constructions Métalliques, Enney
  • Sammlungszentrum Augusta Raurica, Augst
    Bauherrschaft: Hochbauamt des Kantons Basel-Landschaft
    Tragwerksplanung: Weber + Brönnimann Bauingenieure, Bern, mit Suplaner Kartec Engineering, Zollikerberg
    Architektur: Karamuk Kuo Architekten, Zürich
    Stahlbauunternehmen: Gysin Asiko, Böckten
Die Passerelle de mobilité douce des Büros INGPHI aus Lausanne dient dem Langsamverkehr. Sie überspannt in einem eleganten Schwung die Route de la Pierre am Westrand von Ecublens. (Foto: © INGPHI)

Des Weiteren wurden zwei Anerkennungen für Infrastrukturbauten vergeben:

  • Ersatz dreier Stahlbrücken, Oberengadin
    Bauherrschaft: Rhätische Bahn, Chur
    Tragwerksplanung: Casutt Wyrsch Zwicky, Falera, und Chitvanni + Wille, Chur
    Architektur: Gredig Walser Architekten, Chur
    Stahlbauunternehmen: Officine Ghidoni, Riazzino
  • ewz-Werkhof Herdern – Fassadenbegrünung, Zürich
    Bauherrschaft: ewz – Elektrizitätswerk der Stadt Zürich
    Architektur: Meili, Peter & Partner Architekten, Zürich
    Tragwerksplanung: Basler & Hofmann, Zürich
    Metallbauunternehmen: R&G Metallbau, Ellikon an der Thur

Beim erstmals vergebenen Publikumspreis standen zwölf von der Jury vorselektionierte Finalisten aus dem Feld der 30 eingereichten Arbeiten zur Wahl. Die meisten Stimmen entfielen auf den Pavillon La Porte de la Forêt in Bulle. Die ultraleichte Konstruktion bildet ein Bindeglied zwischen dem Siedlungsgebiet und dem Bois de Bouleyres. Der filigrane und überaus elegante Bau zeigt das Potenzial des Materials für die Verwirklichung leichtgewichtiger frei geformter Tragwerke.

Das Sammlungszentrum Augusta Raurica in Augst von Karamuk Kuo Architekten umgibt Fundstücke aus der Antike mit einer leichten, bisweilen fast ätherisch wirkenden Schutzhülle. (Foto: © Maxime Delvaux)

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