Projektwettbewerb Abdankungshalle Steinhausen

Steinhausen
Situation
Dessin © Schneider Studer Primas
Visualisation © Nightnurse Images GmbH
Grundriss Erdgeschoss und Schnitt
Dessin © Schneider Studer Primas
Visualisation © Nightnurse Images GmbH
Architectes
Schneider Studer Primas
Client
Amt für Hochbauten der Stadt Zürich
Équipe
Tobler Landschaftsarchitekten AG

Der direkteste Weg vom Ortszentrum führt via Tellenmattstrasse und Grabenackerstrasse zum Friedhof Erli. Die Setzung der neuen Abdankungshalle klärt die Eingangssituation auf einfache, selbstverständliche Weise und akzentuiert den Hauptzugang. Zusammen mit dem bestehenden Friedhofsgebäude bildet der Neubau ein Ensemble. Der Zugang vom Hasenbergweg bleibt als untergeordnete Verbindung erhalten und führt durch einen zum Garten umgestalteten, ruhigen Aufenthaltsbereich.
Der Projektvorschlag zielt darauf ab, den Grundriss des Gebäudes möglichst einfach zu organisieren und so für die Teilnehmer einer Trauerfeier eine unmittelbare und leichte Verständlichkeit zu erleichtern.
Der Abdankungsraum als Herzstück teilt das übrige Raumprogramm in einen Teil für die Trauernden und einen Teil für die Vorbereitung. Unter dem geschwungenen Vordach gelangt man mittig ins Foyer. Über zwei Verbindungsräume an den Enden des Foyers erreicht man den Abdankungsraum. Ebenfalls vom Foyer zugänglich sind die WC-Anlagen und der Erholungsraum mit Blick in den begrünten Hof. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich der Vorbereitungsraum für die Geistlichkeit und das Stuhlmagazin. Die zwei Innenhöfe schaffen eine Zäsur zwischen dem Hauptraum und den Nebenräumen.
Der Boden des Raumes steigt sphärisch mit einem Kugeldurchmesser von hundert Metern von allen Seiten zur Mitte hin leicht an und erreicht im Scheitelpunkt eine Höhe von 40cm. Die Neigung verändert sich von 0% in der Mitte bis auf maximal 6% an den äusseren Rändern. In den Raumecken, wo die Zugänge sind, ist ein waagrechter Übergang vorgesehen. Das Dach mit entgegengesetzter Geometrie fällt zur Mitte hin und nähert sich dem Boden. Wie ein leichtes Tuch wird es an den vier Ecken gehalten. Der quadratische Zentralraum mit einer Seitenlänge von 15 Metern erhält so eine sublime Mitte, welche leer von Möblierung ist und Platz für Gedanken lässt. Die Trauernden gruppieren sich um diese Mitte. Die Möblierung mit stapelbaren Stühlen kann den jeweiligen Bedürfnissen und der Grösse einer Trauergesellschaft entsprechend variabel gestaltet werden. Der Raum strahlt Leichtigkeit, Ruhe und Feierlichkeit aus.
Von allen vier Seiten empfängt der Raum Tageslicht und wird in eine helle und freundliche Atmosphäre getaucht. Die Aussenfenster erhalten einen vorgestellten Filter aus sich um 90° drehenden Metalllamellen, sodass der Lichteinfall gegen die Decke graduell zunimmt. Der Raum selbst ist dadurch im unteren Bereich vor Einblicken geschützt, während im oberen Teil der Ausblick in die Aussenwelt gewährt ist.

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