7. novembre 2018
Installation der Peter Behrens School of Arts Düsseldorf. Bild: DS
Der Nachwuchs zeigte am Designers' Saturday in Langenthal am besten, wie man sich als Kreative gegenseitig inspirieren kann.
Der erste Designers’ Saturday (kurz DS) in Langenthal fand 1987 statt. Nach internationalem Vorbild hatten sieben Firmen, die im Kontext des Designs tätig waren, befreundete Schweizer Hersteller zur Produktpräsentation in ihren Fabrikationshallen eingeladen. Das blieb auch bei der 17. Ausgabe unverändert, die vielleicht nicht die stärkste aber wie immer gut besucht war. Neu war dieses Jahr nicht nur der Kurator Jan Geipel mit dem Fokus auf Japan (und der Tatsache, dass erstmals ein Gastland am DS vertreten war). Näheres dazu gibt es in einer separaten Meldung. Neu und gelungen war auch, dass die eingeladenen Designschulen unter demselben Dach des Mühlehofs ausstellten. Die Designschulen erhielten für ihren Auftritt eine Carte Blanche, und gleich zwei von ihnen erhielten von der Jury des DS-Award, mit dem die besten Installationen jeweils ausgezeichnet werden, eine besondere Erwähnung.
Nach einer ästhetischen Mehlinstallation buken die Studierenden aus Düsseldorf Brot, das man sich um den Hals hängen konnte. Die Öfen heizten nicht nur die alte Scheune ein, das Brot und das Mehl referenzierte auch den Ausstellungsort und die langenthaler Bäckerei Felber, und hiessen die Besucher mit einer gastfreundlichen Geste willkommen. In Zeiten der inflationären Glutenunverträglichkeit lernte man hier etwas über das Mehl und unser täglich Brot. Mit dem Brot als Bödeli war man bestens gewappnet für die zweite Installation der HEAD, einer Replik der American Bar von Adolf Loos. Einige dürfte die Installation an die Krönlihallebar in Zürich erinnert haben, aber die Studenten aus Genf erzählten uns beim Anstehen, dass es bei diesem Raum auch um die Frage zwischen Original und Kopie und der «instagrammabilität» eines Raumes geht: Die American Bar in Langenthal sehe super aus auf Bildern, auch wenn die Materialien nur «fake» sind. Der Cocktail war es nicht, und man war froh, hatte man das Brot der Peter Behrens School of Arts im Magen. Niklas Maak, der in der Jury des DS-Award sass, wird dazu passend zitiert: «Bei Design geht es oft nicht um ein einzelnes Genie, das allein arbeitet – sondern um gegenseitige Inspiration, Zusammenarbeit. Die beiden Schulen wurden eingeladen, sich einen Raum zu teilen. Sie sahen das nicht als Ärgernis, sondern als Chance. Sie trafen sich. Sie kommunizierten.»