Schulraumerweiterung mit Gemeindesaal Oberkirch
Weiterbauen an der Moderne
Cometti Truffer
3. enero 2018
Sporthalle, Schulerweiterung und Gemeindesaal von aussen. Bild: Bruno Meier Sursee
Cometti Truffer haben letzten Sommer eine Schlraumerweiterung mit Dreifachsporthalle und Gemeindesaal realisiert. Norbert Truffer stellt sich unseren Fragen.
Name des Bauwerks Schulraumerweiterung mit Gemeindesaal Oberkirch
Nutzung Schulraumerweiterung, Dreifachsporthalle, Gemeindesaal
Ort Luzernerstrasse 58, Oberkirch LU
Auftragsart zweistufiges Qualifikationsverfahren
Bauherrschaft Gemeinde Oberkirch
Architektur Cometti Truffer Architekten AG, Luzern
Fachplaner Statik w+p Bauingenieure AG, Rothenburg | Bauleitung Blaser Schütz GmbH, Kostenplanung + Baurealisation, Luzern | Gebäudetechnik JOP Josef Ottiger und Partner, Rothenburg
Jahr der Fertigstellung 2016
Massgeblich beteiligte Unternehmer
Gebäudevolumen 21’500 m3
Kubikmeterpreis BKP 1-9 744 CHF/m3
Kubikmeterpreis BKP 2: 628 CHF/m3
Energiestandard Schulsporthalle Minergie, Schulerweiterung MuKen
Fotos Bruno Meier Fotostudio, Sursee
Fassadenausschnitt Sporthalle. Bild: Bruno Meier Sursee
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Die Baugruppe, bestehend aus Schulzentrum und Kirche wurde vom bekannten Architekten Fritz Metzger aus Zürich in den 1960er-Jahren im Geist der Moderne erstellt und steht als Baugruppe unter Schutz. In den vergangenen Jahrzehnten wurde diese Anlage mal besser mal schlechter um weitere Schulbauten erweitert. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums in der Region Sursee war Bedarf für weiteren Schulraum und eine Dreifachturnhalle. Für uns stellte sich die Frage, wie wir diesen Bedarf im Sinne es Weiterbauens städtebaulich und funktional mit einer gewissen Selbstverständlichkeit optimal in die Struktur der Grundidee implementieren könnten.
Kamin Heizzentrale. Bild: Bruno Meier Sursee
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Die Analyse der Strukturen und der Qualitäten, sowie der Respekt gegenüber der Grundanlage führten zum stimmigen und logischen Lösungsansatz.
Klassenzimmer. Bild: Bruno Meier Sursee
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Die Materialisierung aus Beton «brut» und die Vernetzung mit den Freiräumen waren entscheiden für die Entwurfsstrategie.
Korridor mit Blick ins Treppenhaus. Bild: Bruno Meier Sursee
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Die stetige Auseinandersetzung mit den zuständigen Nutzervertretern war für uns immer eine wertvolle Reflexion für unsere Arbeit.
Übergang von der Sporthalle zum Schulgebäude. Bild: Bruno Meier Sursee
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Eine anfänglich als Option gesehene Aufstockung des Schultraktes konnte aufgrund positiver Kostenentwicklung gleichzeitig als Edelrohbau realisiert werden. Dadurch konnte das Risiko einer späteren unkontrollierten Aufstockung abgewendet werden und das Volumen im Geist des Weiterbauens adäquat abgeschlossen werden.
Sporthalle. Bild: Bruno Meier Sursee
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Das Schaffen einer zeitlosen Architektursprache ziehen wir einer modischen Ausdrucksart vor. Bei unseren Projekten arbeiten wir vorerst viel mit dem Kontext. Insofern hat sich Oberkirch «aus sich selbst» entwickelt, und diese Eigenschaft passt gut in die Reihe unserer Bauten.
Laubengang zu den Garderoben mit Blick in die Sporthalle. Bild: Bruno Meier Sursee
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Für die Schulraumweiterung bestand keine zwingende Vorgabe für eine Labelisierung (Minergie und dergleichen), und somit konnte der Bestand «geschont» werden, was nicht heissen soll, dass nicht auch die vorgeschriebenen Energiewerte eingehalten werden konnten.
Ausschnitt Sporthalle. Bild: Bruno Meier Sursee
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Natürlich der Beton «brut». Die Materialisierung wurde wie gesagt aus dem Kontext entwickelt, und wir sind sehr froh, das wir den zuständigen Kommissionen die Vorteile dieses Baustoffs aufzeigen konnten.