Médecins Sans Frontières

Genf
Foto © Jan Bitter
© Jan Bitter
Foto © Jan Bitter
Foto © Jan Bitter
Zeichnung © Sauerbruch Hutton
Architekten
Sauerbruch Hutton
Standort
Genf
Jahr
2022
Aufgabe
Neubau des Hauptsitzes für die Hilfsorganisation Ärzte Ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières
Daten
Bruttogeschossfläche: 14.680 m² | Wettbewerb: 2017, 2. Preis | zur Planung beauftragt 2018 — 2022
Projektteam
Marc Broquetas, Tom Geister, Fotios Gkrilias, Philipp Hesse, Natalie Hipp, Julia Knaak, Florent Le Corre, Moojin Park, Anna Luise Pfau, Matthias Sauerbruch, María Silvestre Martinez

Die internationale Organisation Médecins Sans Frontières muss in der Lage sein, unmittelbar und weltweit auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren. Spezialisierte Teams aus diversen Bereichen betreuen Einsatzgruppen, die vor Ort Hilfe leisten. Sobald ein Notfall behoben ist, lösen sich die Teams auf und formieren sich neu. Ein dermaßen fluider Organismus erfordert ein anpassungsfähiges Gebäude. Die Architektur des neuen Hauptsitzes in Genf leistet dies mit einer transparenten und kommunikativen Raumstruktur.

Die Skalierbarkeit der Arbeitsbereiche, der Austausch unter den Teams und das Wohlbefinden der Nutzer standen im Vordergrund eines Entwurfs, der Räume unterschiedlichster Proportionen vereint und damit das Arbeiten in großen, mittleren und kleinen Gruppen begünstigt. Zwischen Einzel- und Gruppenbüros befinden sich auf allen Etagen große Konferenzräume und Gemeinschaftsbereiche. Eine großzügige Treppe, die frei durch das gesamte Gebäude verläuft, verbindet alle Abteilungen visuell und räumlich miteinander. Eine raumhaltige, begrünte Fassade macht die internen Strukturen nach außen hin ablesbar. Wie ein riesiges Puzzle fügen sich großformatigen Holzrahmen mit Balkonen und Loggien zu einem klar definierten Volumen, analog zu einer Organisation individueller Spezialisten, die ein gemeinsames Ziel verfolgen.

Der Neubau setzt Aspekte der Nachhaltigkeit als wichtiges Planungsziel auf mehreren Ebenen um. Zusätzlich zur Verwendung von regionalem Holz wurden bei der Ausschreibung "cradle to cradle"-Produktionsverfahren vorgezogen, die recycelte oder leicht wiederverwertbare Materialien anbieten. Der Vegetationsschirm der Fassade trägt durch die Absorption von CO2 zur Verbesserung der Luftqualität bei. Das flexible Raumangebot mit Option auf eine spätere Erweiterung garantiert, dass das Gebäude anpassungsfähig bleibt und den Anforderungen an die offene Arbeitswelt derjenigen entspricht, die sich tagtäglich für Médecins Sans Frontières engagieren.

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