Primarschule Krämeracker
Zurück zur Projektliste- Standort
- Zürichstrasse 33-35, 8610 Uster
- Jahr
- 2019
- Bauherrschaft
- Primarschulpflege Uster
- Team
- Beat Steuri, Christof Kovacs, Annika Geiger, Markus Boltshauser, Giuseppe Pascoli, Marco Zingg, Ania Tschenett, Chelsea Morrissey, Barbara Iseli, Silvia Stefanova, Holger Harmeier, Adriano Martinelli, Hideaki Takenaga
- Landschaftsarchitektur
- Ganz Landschaftsarchitekten, Zürich
- Fachplaner Statik, Bauphysik
- Basler & Hofmann, Zürich
- Fachplaner Heizung, Lüftung
- Waldhauser & Hermann, Basel
- Fachplaner Sanitär
- Gemperle Kussmann, Basel
- Fachplaner Elektrotechnik
- IBG B. Graf, Winterthur
- Fachplaner Fassade
- Feroplan, Zürich
- Kunst am Bau
- Carina Kirsch, Fläche und Form, Zürich
Das bestehende Ensemble der Sekundarschule Krämeracker wird durch die Schulneubauten und die neu geforderten Aussenräume erweitert. Das längliche Schulgebäude liegt parallel zum Sekundarschulhaus und empfängt die Schüler mit einem Kopfbau. Die Sporthalle liegt den bestehenden Turnhallen gegenüber, sodass durch die schachbrettartige Ordnung unterschiedliche Aussenräume entstehen. Die Neubauten bleiben niedrig. Mit feinen vertikalen und horizontalen Volumenversprüngen werden räumliche Beziehungen zum benachbarten Schulgebäude und zum Wohnquartier etabliert.
Im Kopf des Schulgebäudes liegen die gemeinsamen Räume: ein grosszügiges Foyer, die Bibliothek, Spezialräume sowie die Lehrerzimmer. Im länglichen Teil befinden sich im Erdgeschoss Kindergärten und ein Hort, in den Obergeschossen die Schulraum-Cluster, die mit Hilfe von Faltwänden unterschiedlich kombiniert werden können. Der Doppelturnhalle ist im Eingangsgeschoss ein Mehrzwecksaal vorgelagert. Über die Eingangshalle ist diese separat nutzbar. Die Garderoben befinden sich im Untergeschoss, wie auch der Geräteraum, der an die Halle anschliesst.
Die Fassaden des Schulhauses spiegeln die rationale, gerasterte Struktur des Baus. Betonelemente, Flächen mit Kalkputz, Terracottasteinen und Fenster ergänzen sich, wobei die Gestaltung auf die Unterschiedlichkeit der Seiten reagiert. Die Hauptfassade zum Pausenplatz hin, beispielsweise, wird durch ein differenziert ausgestaltetes Relief geprägt, das von kopfartigen Abschlüssen über den Pfeilern bekrönt wird. Im Erdgeschoss tritt die Wand zurück, sodass die Pfeiler eine Vorhalle bilden. Die Fassaden der Sporthalle folgen dieser Thematik, sind jedoch zurückhaltender formuliert.
Passiv-bauliche Massnahmen zeichnen die Nachhaltigkeit der Bauten aus. Der Schultrakt wie auch die Sporthalle sind als Skelettbau mit vorfabrizierten Betonstützen ausgebildet. Die Adaptierbarkeit der Räume durch Faltwände und die Bauweise mit Leichtbauwänden ermöglichen langfristig eine Anpassbarkeit an wechselnde Bedürfnisse. Lehmputzwände regulieren die Feuchtigkeit und verbessern so das Raumklima. Das Kalkmaterial der Putzfassade wurde regional gewonnen und besteht ausschliesslich aus natürlichen Zuschlagstoffen. Aussen wie innen gibt es unterschiedliche Terracotta-Elemente. Jene der Lüftungsgitter wurden so entwickelt, dass die geforderten Lüftungsquerschnitte erreicht werden. Sie erlauben in den Klassenzimmern eine witterungsunabhängige Lüftung und eine Nachtauskühlung, sodass auf eine Lüftungsanlage verzichtet werden konnte. Ähnliche Steine wurden im Innern als Akustikelemente verwendet. Im Rahmen eines Kunst-am-Bau-Projekts wurden Mosaike entwickelt, die als Intarsien in die Böden eingearbeitet sind. Diese von Natursteinmosaiken aus Italien inspirierte Arbeit war finanzierbar, weil die Steine heute maschinell in ihre Form geschnitten werden können. Die neu entwickelten Leuchten in den Foyers und Treppenhäusern haben handgeformte Gläser, die in der Nähe von Murano gefertigt wurden. Durch ihre Einschlüsse und ihre unregelmässige Oberfläche bringen sie das Licht der industriell gefertigten LED-Lampen zu einer stimmungsvollen Wirkung.