31. März 2017
Plaza am Nordhafenplatz. Bild: EM2N
EM2N aus Zürich gewinnen den ersten Preis im anonymen, selektiven Wettbewerb um ein neues Berliner Quartier Namens Heidestrasse.
Die Auslobung galt für einen Gewerberiegel mit ca. 28'300 m2 Grundfläche. Auf rund 114'000 m2 Bruttogrundfläche entstehen Büro- und Gewerbeflächen sowie ein geringer Anteil an Einzelhandel. Aufgabe war es, ein nutzungsgerechtes architektonisches Konzept mit deutlicher Adressbildung, klarer gestalterischer Haltung und hohem Wiedererkennungswert zu entwickeln.
EM2N schreiben zu ihrem Entwurf:« Das Quartier Heidestrasse ist durch seine zentrale Lage im Stadtgewebe und die hervorragende Anbindung ein Ankerprojekt der zukünftigen «Europacity». Die langgestreckte Geometrie des Wettbewerbsgebiets prägt seinen Charakter. Die Kette von grossen Häusern vermittelt zwischen der Weite der Bahngeleise und dem eng gefassten Strassenraum. Im Sinne eines lebendigen Berliner Kiezes soll nicht ein einziges grosses Haus entstehen, sondern eine Nachbarschaft, ein kultiviertes Miteinander verschiedener Häuser und Architekturen. Als Ausgangslage und Inspiration für dieses Miteinander sehen EM2N die industrielle Vergangenheit des Ortes. Die einstigen Lagerhäuser, Fabriken und Bahnbetriebsbauten bilden Anknüpfungspunkte für die Typologie der neuen Berliner Gewerbehöfe. Eine Familie von zehn präzise gesetzten und typologisch kräftigen Bauten schafft den Rahmen für das neue Leben an der Heidestrasse. Die Reihung einfacher Gewerbebauten wird von einzelnen schlanken Hochhäusern akzentuiert. Am südlichen Kopf sowie am Nordhafenplatz setzen zwei Headquarters städtebauliche Akzente und reagieren in ihren Abmessungen und differenzierten Höhenentwicklungen präzise auf die vorgelagerten städtischen Freiräume. Die einzelnen Häuser sollen innerhalb einer zurückhaltenden, industriell inspirierten Sprache verschieden ausformuliert und dadurch als eigenständige Bauten lesbar werden. Fassaden alter Berliner Gewerbehöfe zeigen, wie einzig durch das Setzen von grosszügigen Öffnungen und guter Proportionierung der Horizontalen und Vertikalen ein spannungsvoller und zugleich zurückhaltender architektonischer Ausdruck entsteht. Das Vor- und Zurückversetzen einzelner Bauteile erzeugt innerhalb des Systems zusätzliche Varianz. In der Sockelzone sind die Häuser je nach Lage und Nutzung differenziert und öffnen sich mehr oder weniger stark zum öffentlichen Raum.»
Die Gewinner des Wettbewerbs wurden aus zehn Beiträgen ermittelt.
Die Teilnehmer
- Eller + Eller, Berlin (2. Preis)
- gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner International, Berlin (3. Preis)
- ASTOC - Architects and Planners, Köln
- Barkow Leibinger Gesellschaft für Architekten, Berlin
- Diener & Diener Architekten, Berlin
- KAWAHARA KRAUSE ARCHITECTS, Hamburg
- LAVA, Berlin
- LOVE architecture and urbanism ZT, Berlin
- Sauerbruch Hutton Architects, Berlin