«Tausendfüsser» für Stans
Manuel Pestalozzi
27. August 2019
Visualisierung: Atelier Vranek GmbH
Manchmal dient ein spektakuläres Architekturprojekt primär dazu, auf die Urheber*innen und ein besonderes Bedürfnis an einem spezifischen Ort aufmerksam zu machen. Das scheint auch beim Entwurf «Tausendfüsser» für Stans der Fall zu sein – zumindest vorerst.
Das Bahnhofareal von Stans böte Raum für eine Nachverdichtung. Mit ihrer Idee «Tausendfüsser» erinnern der Stanser Steff Hürlimann und der vorwiegend mit Visualisierungen beschäftigte Architekt Georg Vranek aus Emmenbrücke daran. Sie präsentierten schon im Juli dieses Jahres Illustrationen eines sich durch das Gebiet windenden «Wurms» mit Fassadenbegrünung. Sie schlagen vor, in diesem einen Teile der kantonalen Verwaltung unterzubringen, die Station der Zentralbahn (ZB) und den Busbahnhof. Ein Reporter der Luzerner Zeitung fand nun heraus, dass auch eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Kantons und geleitet von Regierungsrat Alfred Bossard Möglichkeiten zur Verdichtung des Quartiers ausgelotet hat. Allerdings machten private Grundstückbesitzer*innen nicht mit.
Der «Tausendfüsser» hingegen würde sich mit den Grundstücken von Kanton, Gemeinde und ZB begnügen. Letztere zeigt gemäss Luzerner Zeitung zwar an der Initiative Interesse, sieht aber keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. Denn erst im Februar 2018 wurde das neue Reisezentrum im Bahnhof eröffnet. Für weniger Ortskundige ist dieses Verdichtungsprojekt im potenziell verdichtungstauglichen Kantonshauptort (das Wort Stadt wird hier geflissentlich vermieden) allemal inspirierend. Zwar ist man in Stans dank der Pilatus-Flugwerke durchaus mit grossen Bauten vertraut, in Zentrumsnähe wäre ein solcher Massstabssprung aber etwas Neues.