Schillernde Sommerlektüre

Jenny Keller
11. Juli 2017
Cover von Der Wert der Oberfläche. Bild: gta Verlag

Der Wert der Oberfläche
Essays zu Architektur, Kunst und Ökonomie
Philip Ursprung
gta Verlag, Zürich, 2017
15,1 x 22,7 cm, Broschur,
 
232 Seiten, 28 Abbildungen sw
ISBN 978-3-85676-366-X
CHF 29.00 

​Philipp Ursprung wendet in dieser Essay-Sammlung eine bewusst subjektive und für die Wissensschaft ungewöhnliche Sichtweise an. Er nennt dies «performative Geschichtsschreibung» und zeigt im Buch Der Wert der Oberfläche, wie Architektur, Kunst und Wirtschaft miteinander verwoben sind. Moby Dick und der Crystal Palace werden miteinander verglichen und Loos' Kritik am Ornament wird nicht nur auf die Oberfläche reduziert. Die Lektüre richtet sich insbesondere auch an eine jüngere Leserschaft, so sind die Überlegungen und Schlussfolgerungen gut nachvollziehbar geschrieben, und man erinnert sich dann und wann an die eigenen Kunst- und Architekturgeschichtevorlesungen zurück; an einem überlaufenen Strand oder am Kinderbecken im Freibad könnten die Texte aber etwas überfordern. Lektüre für ruhigere Stunden.
 

«Aus meiner Sicht ist der Subtext von ‹Ornament und Verbrechen› daher nicht die Feier der Abstraktion an sich, sondern vielmehr eine radikale Kritik der Rolle, in welche die Architektur durch den Industriekapitalsimus gezwungen wurde.»

Doppelseite aus dem Buch Der Wert der Oberfläche. Bild: jk

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