Noch herrscht Einigkeit
Elias Baumgarten
12. Februar 2019
Tunneleinfahrt beim Wipkingerplatz. Bild: rosengarten-zuerich.ch
Der Zürcher Kantonsrat hat neben dem Bau des Strassentunnels auch die Einführung des Rosengartentrams beschlossen. Doch stehen Diskussionen über die Ausgestaltung des Projekts ins Haus.
Fokus auf den StrassentunnelSchon vor einer Woche debattierten Politikerinnen und Politiker im Zürcher Kantonsrat über das Grossprojekt Rosengarten – allerdings besprachen sie dabei fast nur den Strassentunnel, der vom Wipkingerplatz bis Milchbruck führen soll. Fast vergessen ging dabei, dass auch eine neue Tramverbindung entstehen soll. Erst kurz vor Sitzungsende wurde, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet, auch diese gebilligt.
Der Richtplan wurde entsprechend geändert: Der seit 2007 darin aufgeführte Waidhaldetunnel, der ehedem Bucheggplatz und Stadtkreis 5 verbinden sollte, wurde verworfen und gestrichen. Dafür sind neu Strassentunnel und das Rosengartentram darin verzeichnet. Die Gleisanlagen wird es allerdings nur geben, wenn die Autos künftig im Tunnel statt über die Rosengartenstrasse rollen.
Das Grossprojekt Rosengarten. Bild: Tiefbauamt der Stadt Zürich
Streit um den AlbisriederplatzNach der einstimmigen Annahme der neuen Tramlinie stehen Debatten um die Ausgestaltung an. Ein Knackpunkt wird dabei der Albisriederplatz sein. Heute befinden sich dort die Haltekanten auf einer Insel in der Mitte der Kreuzung. Nach dem Verlegen neuer Gleise, die aus der Hardstrasse in die Badenerstrasse schwenken, wird dies jedoch nicht mehr möglich sein. Geplant ist daher, neue Haltestellen an den vier Zufahrtsstrassen einzurichten – eine Idee, die bereits jetzt die Gemüter erhitzt: Die Befürworter sprechen von einer «zielreinen Anordnung» und leichterer Orientierung für die Fahrgäste. Die Gegner hingegen beklagen, dass letztere öfter die Strassen queren und weiter laufen müssten – was die Anhänger der Lösung in Abrede stellen. Ausserdem befürchten die Kritiker, dass Häuser abgebrochen werden, um für die neuen Anlagen Platz zu schaffen. Gabi Petri, Co-Geschäftsführerin des VCS Zürich, sagte bereits, durch die Massnahmen werde der Albisriederplatz «umgepflügt». Auseinandersetzungen und Widerstand scheinen vorprogrammiert. Die Ausarbeitung einer tragfähigen Kompromisslösung könnte sich als schwierige Aufgabe herausstellen.
Konfliktpotenzial bergen auch die geplanten Umgestaltungen am Milchbruck. Denn offen ist, wie die angekündigte Rücksichtnahme auf den Irchelpark aussehen wird. Dieser ist Teil des kommunalen Inventars für Gartendenkmäler. Bisher liegt nur eine Planungsstudie vor, auf deren Grundlage die Regierung einen frühzeitigen Grundsatzentscheid herbeiführen möchte.