Kunst an der Bauwand
Jenny Keller
5. April 2012
Die Bauwand am Tag der Eröffnung. Bild: kalkbreite.net
Wird ein Areal überbaut, verschwindet es meist schnell hinter einer Bauwand, die keinen Blick mehr auf das Neue oder veränderte Alte zulässt. An der Kalkbreite in Zürich ist das anders.
Auf dem Kalkbreite-Areal realisieren die Genossenschaft Kalkbreite und die Stadt Zürich bis 2014 eine Wohn- und Gewerbeüberbauung mit innenliegender Tramhalle und Wohnungen für 250 Menschen. Müller Sigrist Architekten haben den offenen Wettbewerb für die entsprechende Überbauung 2008 für sich entscheiden können, vor zwei Tagen erfolgte nun die Grundsteinlegung. Und wie das bei Baustellen so üblich ist, versperrt eine Bauwand die Sicht auf das Geschehen in der Baugrube. Statt der Gucklöcher auf verschiedenen Augenhöhen hat sich die Genossenschaft Kalkbreite für eine Ausstellung auf der 130 Meter langen Bauwand entschieden. In der Zeitung «Quartierecho» wurden die Bewohner dazu aufgerufen, Bilder aus dem ihrem Quartier einzureichen. Aus 400 Einsendungen wurden dann 160 Bilder ausgewählt, die nun als Reprint auf der Bauwand ausgestellt sind. Chronologisch geordnet geht es von Schwarz-Weiss-Aufnahmen um 1900 in Richtung jüngste Vergangenheit. Bis im Herbst hängen die Bilder an der Bauwand, die Ausstellung ist Tag und Nacht geöffnet.