Kunst am Museum
Jenny Keller
4. Oktober 2016
Kunst am Landesmuseum Zürich von Mario Sala. Bild: © Studio Willen
Das Resultat des Kunst-am-Bau-Wettbewerbs, den das Bundesamt für Bauten und Logistik im Rahmen der Gesamtsanierung des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich durchgeführt hat, ist nun zu sehen.
Jedem Grossprojekt seine Kunst-am-Bau. Diejenige am Landesmuseum Zürich wird am Freitag, 7. Oktober, feierlich eingeweiht und befindet sich nicht etwa am Neubau von Christ & Gantenbein Architekten, sondern an der hofseitigen Fassade der Ruhmeshalle von Gustav Gull. Neben der Erweiterung waren und sind Christ & Gantenbein Architekten auch mit der umfassenden Sanierung des Altbaus beschäftigt, die 2020 abgeschlossen sein wird.
Die Aufgabe des Kunst-am-Bau-Wettbewerbs, den das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) 2014 ausgeschrieben hat, lautete, die über ein Jahrhundert lang leer gebliebenen Skulpturennischen und Bildfelder zu füllen. Die zur Bauzeit des Landesmuseums 1898 unvollständig realisierte künstlerische Gestaltung der hofseitigen Aussenfassade sollte mit zeitgenössischer Kunst ergänzt werden. Mario Sala aus Winterthur zeigt, so das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), mit seinen Bildern und Skulpturen die produktiven, aber auch die zerstörerischen menschlichen Eingriffe ins Material. Sein Projekt heisst DVSAVHELDS, was die Abkürzung für «Die Verletzten schreien aus vollem Hals: Es lebe die Schweiz!» ist.
Mario Sala, Feld 1. Bild: © Studio Willen
«DVSAVHELDS verbindet sich auf höchst präzise Weise mit dem Museumsbau und seiner Geschichte», schreibt das Landesmuseum in einer Medienmitteilung. «Auf die gestellte klassische Aufgabe der Fassadengestaltung antwortet der Künstler mit dem ältesten kulturgeschichtlich bedeutsamen Material – Stein –, verwendet dieses aber auf zeitgenössische, konzeptuelle Art.»
In die fünf leer gebliebenen Bildfelder setzt der Künstler mehrschichtig angeordnete, unregelmässig gebrochene Steinplatten von unterschiedlicher Farbigkeit und unterschiedlicher Bearbeitung. So wirken die Markierungen auf der einen Platte wie Einschusslöcher, die trichterförmige Öffnung auf der anderen wie das Ergebnis einer Bohrung. In die vier Figurennischen stellt er jeweils durch Kombination von zwei geologisch unterschiedlichen, kaum bearbeiteten Gesteinsbrocken geschaffene Skulpturen.