Grosser Zuspruch
Elias Baumgarten
13. Mai 2019
Adrian Schmid vom Schweizer Heimatschutz an der Präsentation der Doppelinitiative im März 2019. Bild: Béatrice Devènes © Pro Natura
Sechs Wochen ist her, dass der Schweizer Heimatschutz gemeinsam mit den Umweltverbänden Pro Natura und BirdLife Schweiz sowie der Stiftung Landschaftsschutz zwei Volksinitiativen lanciert hat. Sie sollen Biodiversität und wertvolle Kulturlandschaften in der Schweiz schützen. Nun gaben die Vereine bekannt: Je über 32'000 Unterschriften sind schon eingetroffen.
Es war ein wahrer Blitzstart: Innert nur sechs Wochen kamen je über 32'000 Unterschriften für die beiden Initiativen der Umweltverbände Pro Natura und BirdLife Schweiz sowie der Stiftung Landschaftsschutz und des Schweizer Heimatschutzes zusammen: 36'000 Menschen unterzeichneten die Biodiversitäts- und 32'000 die Landschaftsinitiative. Die Vorlagen haben den Nerv der Zeit getroffen. Die Initiator*innen zeigten sich in einer Pressemeldung am letzten Freitag begeistert über ihren grossen Erfolg. Auch weiter wollen sie mit aller Energie Unterschriften sammeln, um eine Volksabstimmung über die beiden Vorlagen zu erwirken. Dr. Urs Leugger-Eggimann, Zentralsekretär von Pro Natura, sagte: «Die Sicherung und Förderung der Biodiversität ist ganz offensichtlich breiten Kreisen in der Schweiz ein Anliegen. […] Mit der Biodiversitätsinitiative und der Landschaftsinitiative machen wir Druck, um die Schweizer Politik und Verwaltung zum Handeln zu bringen.»
Dass der Vorstoss richtig und wichtig ist, beweist der jüngst veröffentlichte Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES). Demnach sind die Ökosysteme überlastet. Tier- und Pflanzenarten verschwinden in rasantem Tempo. Besonders dramatische Ausmasse hat das Insektensterben erreicht: 163 Arten sind in der Schweiz ausgestorben. Und 40 Prozent des Bestandes gelten weiter als gefährdet. Ursächlich dafür sind neben dem Klimawandel die intensive Landwirtschaft, der grosszügige Einsatz von Pestiziden und die Lichtverschmutzung, so die Autor*innen. Die im März aufgegleiste Doppelinitiative könnte helfen, die beängstigende Entwicklung aufzuhalten. Bisher ist politisch zu wenig in diese Richtung unternommen worden.