Ferienlektüre

Jenny Keller
19. Juli 2012

Landschaften
Stimmungen und Alltägliches und die «Pracht der Welt» prägen diesen Bildband der Edition Hochparterre. Rund 320 Abbildungen aus dem Archiv des Architekturtheoretikers René Furrer werden sich im Buch Landschaften gegenübergestellt, ihr Beschrieb tritt dabei in den Hintergrund. Es sind die Bilder, die zum Betrachter sprechen sollen. Den Anfang des Buches macht ein Essay von Roger Diener, am Schluss erinnern sich 18 Architektinnen und Architekten an die legendären Diavorlesungen von Furrer, der ab 1962 für 26 Jahre Dozent für Architekturtheorie der Gegenwart an der ETH war.

Ina Hirschbiel Schmid (Hg.)
ISBN 978-3-909928-15-6
Edition Hochparterre

Bild: hochparterre.ch

DADI
Bereits ist das zweite Heft des neuen Magazins aus dem Hause Ringier am Kiosk, und im September erscheint die Nummer Drei. Wieso man noch nicht davon gehört hat? Es liegt am Röstigraben. Doch genau den will die Publikation, die sowohl auf Französisch als auch auf Deutsch (es sind zwei separate Hefte) erscheint, überwinden. Die Chefredaktion sitzt in Lausanne und hat eine Vertretung in Zürich. Eine Handvoll Journalisten, Experten in Sachen Design, Kunst, Architektur, sowohl aus der Deutschschweiz wie auch aus der Romandie schreiben Beiträge, die jeweils übersetzt werden. Ein tolles Konzept, ein gutes Heft, dessen Grafik noch ein bisschen flattert, aber trotzdem lohnt sich ein Blick in DADI auf jeden Fall.

Bild: Screenshot

Grösser als Zürich
Ein grossartiges Buch des Verlags Scheidegger & Spiess, das man gar nicht mehr aus den Händen geben will. Deshalb sieht das abgebildete Exemplar auch ziemlich abgegriffen aus, weil es an einem Samstag am See von hinten bis vorne durchgelesen, -gesehen, -geblättert worden ist. Auch der Kreis Vier in Zürich ist an einigen Stellen ziemlich abgetackelt, und die beiden Autoren Caspar Schärer und Thomas Wyss machen daraus kein Hehl. Quartierbewohner und -urgesteine kommen in unterschiedlichen Gefässen zu Wort, dazwischen gibt eine Wahrsagerin Offensichtliches der zukünftigen Entwicklung des "Vieri" preis. Nicht nur für Bewohner, Gentrifizierungsgegner, Quartieraufwerterinnen oder Zürcher ein lesenswertes Dokument über ein Stück Stadt.

Helmhaus Zürich, Caspar Schärer und Thomas Wyss (Hg.)
Mit Fotografien von Andrea Helbling
ISBN 978-3-85881-352-7
Scheidegger & Spiess

Bild: jk

Le poème de l'angle droit
Das Architekturgedicht von Le Corbusier erschien 1955 in einer limitierten Auflage von 250 Exemplaren im Pariser Verlag Éditions Verve. Zur gleichnamigen Austellung im Architekturmuseum der Technischen Universität München hat dieselbe im Hatje Canz Verlag eine Faksimileausgabe mit einer neuen Übersetzung des Gedichts sowie ein Begleitband mit erläuternden Aufsätzen herausgegeben.

Winfried Nerdinger, Architekturmuseum der TU München und Juan Calatrava, Círculo de Bellas Artes, Madrid (Hg.)
ISBN 978-3-9809263-7-9 (Museumsausgabe)
ISBN 978-3-7757-3430-1 (Buchhandelsausgabe)
Hatje Canz Verlag

Le Corbusier, Le poème de l’ angle droit, 1955, Titelblatt

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