Eine Medaille für Dame Zaha Hadid
Manuel Pestalozzi
5. Februar 2016
Bild: RIBA
Die Queen war einverstanden: Der Architektin aus dem Irak soll die «Royal Institute of British Architects (RIBA) 2016 Royal Gold Medal» umgehängt werden. Am 3. Februar geschah das.
Orden und Ornate gelten heute vielleicht weder als cool noch als hip, völlig aus der öffentlichen Wahrnehmung sind sie aber nie verschwunden. Eine gerechte Verteilung interessiert hier niemand, einige werden mit Auszeichnungen überhäuft, andere gehen leer aus. Bei der Würdigung von Architektinnen und Architekten gilt diese Feststellung wie in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen auch.
Zaha Hadid ist bereits eine gestandene Würdenträgerin. Seit 2012 darf sie sich Dame of the British Empire nennen, den Pritzker Prize empfing sie 2004, den RIBA Stirling Prize nahm sie schon zweimal in Empfang. Die Goldmedaille erhält sie für ihr Lebenswerk, das hoffentlich noch nicht vollendet ist. Dessen kultureller Wert ist ja vielseitig anerkannt. Aber vielleicht hilft es dem Prestige der Berufsleute ganz allgemein, dass der Beitrag von Architektinnen und Architekten am guten und gedeihlichen Gang der Welt über die Fachkreise hinaus Wertschätzung erfährt.
Die «Royal Institute of British Architects (RIBA) Royal Gold Medal» gibt es übrigens schon seit 1848. Fast jedes Jahr wurde sie seither verliehen, aber offenbar noch nie einer Architektin. Unter ihren Trägern finden sich bekannte Namen wie Leo von Klenze, Eugène Viollet-le-Duc, Frank Lloyd Wright oder Viktor Vesnin. Andere sind weitgehend in Vergessenheit geraten. Dank dem Internet ist es heute aber einfach, sich über deren Werk zu informieren – und zu verfolgen, wie sich der Publikumsgeschmack durch die Jahrhunderte so entwickelt.
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