Die Architekturzeitschrift KARTON
Inge Beckel
20. September 2017
Alters- und Pflegeheim Grossfeld, Kriens, 1966–68, Architekt Walter Rüssli; wird abgebrochen. Bild: innenliegende Doppelseite, Karton Nr. 40, September 17
Karton heisst eine Architekturzeitschrift, die bereits 40 Nummern zählt. Sie berichtet über Architektur in der Zentralschweiz und ist handfest – eben aus einem zwar feinen, aber dennoch handfesten Karton. Nr. 40 thematisiert den Brutalismus.
Während der Brutalismus in Fachkreisen diskutiert oder gar geliebt wird, teilen Menschen ausserhalb der Disziplin dieses Interesses respektive diese Vorliebe meist nicht. Deswegen haben es die Gebäude aus dieser Zeit – tendenziell der 1960er- und vor allem der 1970er-Jahre – schwer, oft müssen sie neueren, zuweilen geschmeidigeren Projekten weichen. So beispielsweise das Alters- und Pflegeheim von Architekt Walter Rüssli in Kriens aus den späten 1960er-Jahren.
So suchte der Brutalismus im Rohem, im Ungeschliffenen oder Ungehobelten das Wahre und Echte. Es war die Direktheit, die eine Art Unverfälschtheit symbolisieren sollte, die die damals junge Generation interessierte. Neben der Zeitschrift Karton beschäftigen sich ebenfalls das Museum im Bellpark Kriens sowie die Hochschule Luzern HSLU T&A mit der Architektur des Brutalismus.