Deutschland baut an der Architekturbiennale 18 ab

Manuel Pestalozzi
21. August 2017
Stand 28 Jahre, ist seit bald 28 Jahren (fast ganz) entfernt – die Berliner Mauer wird an der Architekturbiennale 2018 ein Thema sein. Bild: Wikimedia Commons

Beim bedeutunsschwangeren Einreissen von Mauern haben Deutschland und insbesondere Berlin zeitnahe Erfahrung. Die Schau im Deutschen Pavillon will sich denn auch der Mauergeschichte, der architektonischen und stadträumlichen Trennung sowie des Zusammenwachsens unseres Nachbarlands widmen. Dies gab sein Bundesbauministerium vor einigen Tagen bekannt. Die Macher der Schau sind Wolfram Putz, Thomas Willemeit und Lars Krückeberg vom Architekturbüro Graft (achtung, nicht verwechseln mit Grafton Architects, dem Dubliner Büro der Biennale-Kuratorinnen Yvonne Farrell und Shelley McNamara!) und Marianne Birthler, die ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen der DDR.
 
In einem Interview mit der «Welt» erinnert Frau Birthler daran, dass die Berliner Mauer im nächsten Jahr genauso lange weg sein wird, wie sie gestanden hat. Dieses Zeitgleiche sei für das Graft-Team der Anlass, das Thema Mauern, das auch gut zum Freespace-Thema passe, in den Mittelpunkt zu stellen. Sie sei an Bord geholt worden, weil sie sich mit der Mauer intensiv auseinandergesetzt habe und das Leben mit, unter, hinter der Mauer zu ihrer persönlichen Erfahrung gehöre.
 
Man darf schon jetzt auf den Deutschen Beitrag der kommenden Architekturbiennale gespannt sein. Insbesondere darüber, wie weit das Unbuilding als Architekturthema taugt. Zum Wegräumen und Einebnen braucht es den Berufsstand eigentlich nicht.

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